Die IG Metall Baden-Württemberg geht mit einer Forderung nach Einkommenserhöhungen von 6,5 Prozent in die Tarifrunde 2007 der Metall- und Elektroindustrie. Daneben soll die Übernahme von Studiengebühren für Studierende an Berufsakademien durch die Arbeitgeber verhandelt werden. Das beschloss die 180 köpfige Tarifkommission der Gewerkschaft heute auf ihrer Sitzung in Leinfelden-Echterdingen.

IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann bezeichnete die Forderung als angemessen. "Die Spielräume der Branche reichen aus um die Forderung problemlos zu schultern. Was wir verlangen ist nicht mehr als eine faire und angemessene Beteiligung der Beschäftigten am Erfolg der Unternehmen".
Hofmann verwies dabei auf die glänzende Branchensituation. So sind die Umsätze der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie im letzten Jahr um fast 11 Prozent gestiegen, während die Produktivität im gleichen Zeitraum um über 8 Prozent gewachsen ist. Die Prognosen für 2007 deuten auf einen weiter anhaltenden Aufwärtstrend der Branche, so Hofmann. "Die Gewinne sind im letzten Jahr geradezu explodiert. Die Situation in diesem Jahr zeigt überquellende Auftragsbücher und Fabriken, die mit über 90 Prozent ausgelastet sind bis zum Anschlag".

Eine Absage erteilte er Arbeitgeberforderungen nach nicht tabellenwirksamen Bestandteilen der Entgelterhöhung und einer Variabilisierung des Weihnachtsgeldes. Hofmann: "Beide Vorschläge sind nicht geeignet eine Lösung für die Tarifrunde zu finden. Sie sollten da bleiben wo sie hingehören: in der Schublade".

Der Vorstand der IG Metall wird am 26. Februar über die Forderungen der Bezirke beschließen. Die erste Verhandlungsrunde für die etwa 800 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Südwesten findet am 14. März in Sindelfingen statt. Die Laufzeit der Tarifverträge endet am 31. März, die Friedenspflicht endet am 28. April 2007.

Anlage: Beschlussfassung der Großen Tarifkommission.