TR Textil und Bekleidung - Warnstreiks

IG Metall: Pressemitteilung

11.02.2021 Fast 2000 Beschäftigte in Textil- und Bekleidungsbetrieben im Südwesten machen Druck - Rückenwind für die 4. Verhandlung - Pressemitteilung 6/2021

Stuttgart. Die IG Metall Baden-Württemberg zieht ein positives Fazit der ersten Warnstreikwoche in der Textil- und Bekleidungsindustrie im Südwesten. In insgesamt 14 Betrieben aus dem Gebiet von zehn verschiedenen Geschäftsstellen gibt und gab es diese Woche Aktionen, daran werden sich bis einschließlich morgen fast 2000 Beschäftigte beteiligt haben.

Ivan Curkovic, bei der IG Metall Baden-Württemberg zuständig für die Textil- und Bekleidungsindustrie: "Die Warnstreikwoche findet heute ihren Höhepunkt in Baden-Württemberg, in Corona-konformen Aktionen wie Frühschluss, Betriebsrats-Sprechstunden, Kundgebungen oder Autokorsos haben die Beschäftigten den Arbeitgebern gezeigt, was sie von ihrem mickrigen Angebot halten."

Ivan Curkovic

Die IG Metall fordert für die 100.000 Beschäftigten in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4 Prozent für 12 Monate, zudem eine höhere Quote und höhere Aufzahlungen für die Altersteilzeit sowie eine Vorteilsregelung für IG Metall-Mitglieder.

Die Arbeitgeber hatten Ende Januar in der 3. Verhandlung eine Einmalzahlung von 200 Euro für 14 Monate sowie die Erhöhungen der Entgelte in zwei Stufen ab April 2022 um 1,1 und weitere 1,2 Prozent ab Dezember 2022 angeboten. Das hat die IG Metall vehement abgelehnt und zu Warnstreiks in der zweiten Februarwoche aufgerufen.

Der aktuelle Tarifvertrag ist am 31. Januar 2021 ausgelaufen, laut Curkovic haben die Arbeitgeber die Chance verpasst, innerhalb der Friedenspflicht ein ordentliches Angebot auf den Tisch zu legen: "Die angebotenen Entgelterhöhungen bei einer Gesamtlaufzeit von 26 Monaten spiegeln nicht einmal die geplante Zielinflationsrate der EZB wider. Und auch auf unseren Vorschlag, einen Tarifvertrag mit kürzerer Laufzeit abzuschließen und dann wieder zu verhandeln, wenn ein Ende der Corona-Krise in Sicht ist, sind die Arbeitgeber nicht eingegangen. Jetzt bekommen sie die Quittung für dieses Verhalten."

Entsprechend groß sei der Unmut der Beschäftigten in den Südwest-Betrieben: In einer seit Dienstag in ausgewählten Betrieben der Branche begonnenen Online-Blitzumfrage stehen über 90 Prozent hinter den Forderungen der IG Metall. "Das gibt uns Rückenwind für die nächste Verhandlung und zeigt, dass die Beschäftigten zu weiteren Aktionen bereit sind, wenn die Arbeitgeber sich am Montag nicht ordentlich bewegen", so Curkovic.

Die Tarifverhandlungen werden am 15. Februar in München fortgesetzt.

Anhang:

Tarifbewegung Textil und Bekleidung

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Letzte Änderung: 11.02.2021