Konjunkturpaket 2.0 für Deutschland

Roman Zitzelsberger, Andreas Stoch

18.09.2020 Warum Deutschland ein Konjunkturpaket 2.0 braucht Andreas Stoch (SPD) und Roman Zitzelsberger (IG Metall) fordern neue Hilfen für die Not leidende Industrie

Gastbeitrag im RND:

*Deutschland, das Land der Auto- und Maschinenbauer, wurde von der Corona-Pandemie in einem ohnehin schon mühsamen Wandel erwischt.

*Unsere Gastautoren Andreas Stoch, SPD-Chef aus Baden-Württemberg, und Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall im Südwesten, fordern neue Hilfen für die Not leidende Industrie.

*Unter anderem bringen sie einen "Innovationsbonus" ins Spiel, mit dem die Anschaffung sparsamerer Elektrogeräte und Autos gefördert werden soll.

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Berlin. Deutschland hat es in diesen Monaten nicht leicht: Die Krise traf und trifft ein Land, in dem der Industrieanteil hoch und daran der Anteil der Automobil- und Maschinenindustrie besonders hoch ist. Über die Belegschaften der reinen Autoproduzenten hinaus arbeiten Hunderttausende bei Zulieferern und in automobilnahen Branchen. Allesamt Branchen, die vor gewaltigen Umstellungen stehen. Auch der Maschinen- und Anlagenbau hat Probleme: Das Virus hat weltweite Folgen. Die lange bewährte Methode, global neue Märkte zu erschließen, funktioniert nicht mehr. Umso mehr wirken die gewaltigen Herausforderungen der Digitalisierung genauso wie der Klimakrise, die für beide Branchen aber auch große Chancen eröffnen.

Schon jetzt sind die Bremsspuren etwa in Baden-Württemberg nicht zu übersehen: Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im Juli 2020 in Baden-Württemberg 280.700 Menschen arbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs um knapp 45 Prozent. In Bayern sind es 46, in Niedersachsen 21 Prozent Zuwachs.

Widersprüchliche Signale hat es zuletzt auch aus den Reihen von Gewerkschaften und SPD gegeben: In der Frage einer Kaufprämie für Neuwagen waren sich Partei und IG Metall nicht einig. Die daraus resultierende öffentliche Debatte hat dem grundlegenden Ziel, durch staatliche Subventionen ein umweltbewusstes Konsumverhalten zu erzeugen, daher eher geschadet.

Letzte Änderung: 18.09.2020