Siemens Betriebsrat ausgezeichnet

IG Metall - Deutscher Betriebsrätepreis

08.11.2019 Der Betriebsrat der Siemens AG Tübingen wurde mit dem Deutschen Betriebsrätepreis in Gold ausgezeichnet - HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

Für das Projekt "Den Strukturwandel aktiv gestalten - ein paritätisches Arbeitsmodell für mehr Beteiligung" wurde der Gesamtbetriebsrat der Siemens AG und der Betriebsrat der Siemens AG Tübingen mit dem Deutschen Betriebsrätepreis in Gold ausgezeichnet. In Anwesenheit von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil wurden die Preisträger am Donnerstag in Bonn geehrt.

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, begründete die Entscheidung der Jury in seiner Laudatio. Der Wandel werde genutzt, um Standorte in Frage zu stellen und Beschäftigung zu verlagern. Anstelle von Personalentwicklung und Qualifizierung werde mit der Abrissbirne gedroht. Die IG Metall fordert, dass im derzeitigen Wandel der Mensch im Mittelpunkt stehe. Das war auch das Thema des Projekts der Kolleginnen und Kollegen von Siemens. Mit der Kraft der Solidarität könne viel erreicht werden und dieses Beispiel zeige ausgezeichnet, wie es gelingen kann.

"Die Betriebsräte haben nicht tatenlos zugeschaut, sondern den strukturellen Wandel, die Transformation, aktiv mitgestaltet", sagte Hofmann.

Personalabbau, Verlagerungen und Standortschließungen standen im Raum. Das wollte der Gesamtbetriebsrat nicht hinnehmen. Am Ende des Konflikts, den die Arbeitnehmervertreter zusammen mit der IG Metall geführt haben, stand die Zukunftsvereinbarung zum strukturellen Wandel. Sie sichert für die Beschäftigten der Siemens AG einen "Zukunftsfonds" im Umfang von 100 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren für die Umqualifizierung der Beschäftigten: durch Weiterbildungsmaßnahmen, Lernprogramme und die dafür nötigen Instrumente.

Am Standort Tübingen, wo seit längerem rote Zahlen geschrieben wurden, haben Beschäftigte und Betriebsrat mit Unterstützung der IG Metall Konzepte vorgelegt, um Einsparungen zu erreichen und Arbeitsplätze zu sichern. Heute ist das Werk Tübingen dank des Zukunftsfonds und des Engagements der Belegschaft und des Betriebsrates ein digitales Vorzeigewerk.

Unterstützt wurden die Siemens-Betriebsräte durch ein Projekt aus dem Programm "Arbeit und Innovation" der IG Metall. Mit diesen Projekten steht die Gewerkschaft Betriebsräten, Vertrauensleuten und innerbetrieblichen Experten im Transformationsprozess zur Seite.

"Die Transformation wird nur gelingen, wenn investiert wird, wenn die Menschen im Mittelpunkt stehen und die Instrumente der Mitbestimmung genutzt werden", sagte Hofmann.

Tanja Silvana Grzesch, Chefin der IG Metall Reutlingen-Tübingen ergänzt: "Der Siemens Betriebsrat in Tübingen kämpft seit vielen Jahren um die Zukunft des Werkes. Wenn Betriebsrat, Belegschaft und Arbeitgeber auf Augenhöhe nach sinnvollen Auswegen suchen, ist dies auch möglich."

Wir gratulieren den Kolleginnen und Kollegen sehr herzlich!

Foto: Deutscher BetriebsräteTag 2019

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Betriebsrat Siemens Tübingen

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Letzte Änderung: 08.11.2019