IG Metall-Bezirksleiter Berthold Huber: "Die IG Metall Baden-Württemberg hat mit diesem Tarifabschluss unter Beweis gestellt, dass sie auch für qualitative Forderungen handlungsfähig ist."
Dieses Verhandlungsergebnis sei vor allem dem Einsatz von über 200.000
Metallerinnen und Metallern zu verdanken, die mit Warnstreiks und vielfältigen Aktionen den entsprechenden Druck gemacht hätten.

Entscheidend sei jetzt, so Huber, wie es gelingt, die Inhalte dieses Tarifvertrages auch in die betriebliche Praxis umzusetzen. Damit würde langfristig ein erheblicher Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplatzsicherung der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie geleistet.

Die IG Metall, so Huber weiter, müsse in ihrem weiteren tarifpolitischen Handeln ein besonderes Augenmerk auf den Schutz der Beschäftigten vor Leistungsüberlastung legen. Die Beschäftigten müssen eine Möglichkeit haben, sich gegen Gesundheitsgefährdungen und rigorose Nutzung ihrer Arbeitskraft zu schützen.

Generell stellt die Große Tarifkommission im Blick auf die Tarifrunde 2002 fest, dass in der heutigen Phase der Hochkonjunktur reale Einkommensverluste zu verzeichnen sind. Die Abflachung des Wachstumstempos erfolge auf einem hohen Niveau der Produktionsauslastung. Allerdings sind die Perspektiven für die nächsten Monate noch unsicher. Sicher erscheint aber, dass ohne eine deutliche Dynamik der Inlandsnachfrage sich negative Tendenzen verstärken werden. Zum heutigen Zeitpunkt mache es aber keinen Sinn, über mögliche Volumina zu spekulieren. Die Tarifkommission wird Ende November intensiv Volumen und Forderungsstruktur diskutieren und im Januar 2002 beschließen.