Projekt Arbeit + Innovation
Das Projekt Arbeit+Innovation (A+I-Projekt) in Baden-Württemberg ist Teil eines bundesweiten Projektvorhabens der IG Metall, das vom Europäischen Sozialfonds (ESF) und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert wird. Innerhalb von drei Jahren (2016 bis 2019) sollen in circa 150 Betrieben bundesweit Vertrauensleute, Betriebsräte und Beschäftigte dazu befähigt werden, den Wandel durch Digitalisierung und Industrie 4.0 zu gestalten und neue Ideen für das Arbeiten 4.0 zu entwickeln.

Die am A+I-Projekt teilnehmenden Betriebe entsenden zwei bis drei Personen - in der Regel Betriebsräte, aber auch Personalvertreter - in einem Zeitraum von einem Jahr in eine Ausbildung mit fünf Modulen. Die Inhalte orientieren sich am Grundsatz "Industrie 4.0 erkennen, erleben und gestalten". Eines der Module findet in der LPS Lernfabrik (Lehrstuhl für Produktionssysteme) der Ruhr-Universität Bochum statt. Dort lassen sich die Folgen technologischer Veränderungen praktisch erfahren, es werden Gestaltungsalternativen für digitale Assistenzsysteme entwickelt und die Betriebsräte lernen, die Qualität von digitalisierten Arbeitsplätzen zu bewerten.
Parallel bearbeiten die Projektteilnehmer in ihren Betrieben konkrete Projekte zum Arbeiten 4.0, die aus Projektmitteln begleitet und unterstützt werden. Schon im ersten Jahr nahmen 17 baden-württembergische Betriebe am A+I-Projekt teil. Die betrieblichen Vorhaben decken die ganze Bandbreite an Handlungsfeldern der betrieblichen Mitbestimmung ab:
- Qualifizierung von Digitalisierung betroffenen Beschäftigten (Kolbenschmidt, ZF, Schneider Electric)
- Gruppenarbeit 4.0 (John Deere)
- cloudgestützte Wartung und Instandhaltung (Thyssen Krupp Aufzüge)
- Arbeitszeit- und Schichtmodelle (Continental, E.G.O, Schneider Electric, Northrop Grumman Litef) und mobiles Arbeiten (Voith)
- Digitalisierung der Produktion (Bosch, Daimler, Porsche, Audi, Sick AG; Grupo Antolin) und Restrukturierung (J.G. Weisser)
- Mensch-Roboter-Interaktion (Georg Fischer Automotive)
"Der Ansatz, eine modulare Ausbildung mit betrieblichen Projekten zu kombinieren, hat sich als sehr lernförderlich erwiesen", sagte Raphael Menez, Koordinator des Projekts für Baden-Württemberg.
Auch wenn der Umsetzungsstand der betrieblichen Vorhaben noch sehr unterschiedlich ist, steht für ihn fest: "Die Zukunft der Arbeit ist gestaltbar - und zwar mit den Instrumenten, die Betriebsräten auch heute schon zur
Verfügung stehen."
Bundesweite Projekthomepage Link
Broschüre "Arbeit + Innovation - Wir machen Zukunft" Anhang

Ansprechpartner bei der IG Metall Baden-Württemberg:
Dr. Raphael Menez
IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg
E-Mail: raphael.menez@igmetall.de
Letzte Änderung: 10.08.2017