Betriebliche Kompetenzförderung
Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter IG Metall Baden-Württemberg
Digitalisierung und Industrie 4.0 - diese technologischen Entwicklungen bieten der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württembergs große Chancen. Mit diesem Strukturwandel sind für Unternehmen und Beschäftigte aber
auch neue Herausforderungen verbunden. Der Umstieg ins "Industriezeitalter 4.0" gelingt nur mit kompetenten Beschäftigten. Ihr Wissen und ihre Fertigkeiten müssen mehr denn je durch betriebliche Qualifizierung gefördert
und ausgebaut werden.
Das gilt umso mehr, je stärker sich die Arbeitswelt wandelt. Und das gilt sowohl für Beschäftigte, die jetzt in ihre Berufstätigkeit einsteigen, als auch für diejenigen mit jahrelanger, jahrzehntelanger
Erfahrung.
Regelmäßige Weiterbildung ist für eine deutliche Mehrheit der Beschäftigten (70%) in ihrer Arbeit notwendig, das hat die große Beschäftigtenbefragung der IG Metall 2013 ergeben. Gleichzeitig bieten die
Betriebe für fast die Hälfte von ihnen (44%) keine ausreichenden Weiterbildungsmöglichkeiten an.
Die Rahmenbedingungen für betriebliche Qualifizierung sind gerade in Baden-Württemberg günstig: IG Metall und Südwestmetall haben mit dem im Frühjahr 2015 abgeschlossenen Tarifvertrag zur Qualifizierung die seit
mehr als 10 Jahren bestehende Regelung erneut bestätigt. Auch das seit Juli 2015 geltende Bildungszeitgesetz Baden-Württemberg (BzG BW) bietet dazu gute Voraussetzungen. Diese Rahmenbedingungen müssen jedoch in
betriebliche Abläufe übersetzt und gelebt werden.
Ein Leben lang lernen - das ist keine Floskel, sondern eine Notwendigkeit. Wer im Job nicht abgehängt werden will, für den ist Weiterbildung wichtiger denn je. Doch es gibt Hürden: Geld und Zeit - daran mangelt es häufig in der Praxis.
Für Betriebsräte und Beschäftigte gibt es dazu viele Handlungsansätze und Gestaltungsmöglichkeiten, die von unterschiedlichen Seiten unterstützt werden können. Gute betriebliche Beispiele zeigen, wie sich Betriebsräte für die Verbesserung der betrieblichen Qualifizierung einsetzen und einsetzen können. Sie werden in dieser Broschüre vorgestellt.
Die Broschüre wurde im Rahmen des IMU-Projekts "Q-Netz 2.0" in Kooperation mit der IG Metall Baden-Württemberg erstellt. Gefördert wurde sie aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg.
Letzte Änderung: 25.10.2016