IG Metall - Pressemitteilung 51/2015

IG Metall - Pressemitteilung

23.10.2015 IG Metall Baden-Württemberg kritisiert geplante Schließung von F.B. Lehmann in Aalen - Bezirksleiter Zitzelsberger: "Unternehmen muss den Menschen eine Perspektive aufzeigen"

Aalen/Frankfurt. Die IG Metall Baden-Württemberg verurteilt die Pläne der F.B. Lehmann GmbH, wonach das Werk in Aalen zum 31. Juli 2016 geschlossen werden soll. Davon betroffen sind mehr als 50 Mitarbeiter, verkündet wurde die Schließung überraschend auf einer Betriebsversammlung am Donnerstagmorgen.

"Die Beschäftigten sind schockiert, so leicht lassen wir das Unternehmen aber nicht aus seiner Verantwortung entkommen", sagte Roland Hamm, Erster Bevollmächtigter der IG Metall-Verwaltungsstelle Aalen. "Wir werden gegenüber der Geschäftsführung darauf drängen, dass Zwischenlösungen wie eine Transfer- und Beschäftigungsgesellschaft vereinbart werden."

Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, besuchte die Belegschaft am heutigen Freitag den Baden-Württemberg-Stand am Gewerkschaftstag in Frankfurt. Landesbezirksleiter Roman Zitzelsberger sicherte den Beschäftigten dort solidarische Unterstützung zu. "Nun ist das Unternehmen gefordert, den Menschen eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen."

Besonders verärgert zeigten sich Hamm und Zitzelsberger darüber, dass erst 2013 ein Ergänzungstarifvertrag mit einem Beitrag der Belegschaft vereinbart wurde. "Es trägt nicht gerade zur Glaubwürdigkeit von verbandsgebundenen Unternehmen bei, Pforzheim-Abkommen abzuschließen, um dann während der Laufzeit die Betriebsstilllegung zu verkünden", so Zitzelsberger.

F.B. Lehmann baut in Aalen Maschinen zur Kakaoherstellung, seit 2010 gehört das Unternehmen zum niederländischen Konzern Duyvis Wiener. Begründet wird die Schließung mit anhaltenden wirtschaftlichen Problemen aufgrund eines weltweiten Wettbewerbsdrucks, bereits in den vergangenen Jahren wurden sukzessive Geschäftsteile in die Niederlande verlagert.

In den kommenden Wochen werden die Beschäftigten weiter gegen die Schließungspläne protestieren, unter anderem mit einer Fahrt zum niederländischen Mutterkonzern.

Letzte Änderung: 23.10.2015