Das Beste gegen Einfalt ist Vielfalt
Der Vorstand der IG Metall hat das Anfang des Jahres in einer Resolution "für eine freie, soziale und weltoffene Gesellschaft" (im Anhang) nachdrücklich betont. Menschen dürfen weder in den Betrieben noch in der Gesellschaft diskriminiert und ausgegrenzt werden. Darum unterstützt die IG Metall die Interkulturelle Woche.
Noch nie gab es in Deutschland so viele und so große Demonstrationen für kulturelle Vielfalt und gegen den Hass und die Diskriminierung von Minderheiten. Breite Bündnisse stellen sich entschieden gegen rassistische Argumente und Versammlungen. Bundesweit gibt es eine große Solidarität und vielfältige Initiativen für die Aufnahme und für würdige Lebensbedingungen für Menschen auf der Flucht.
Menschenfeindliche Stimmungsmache ist keine Randerscheinung
Gleichzeitig gibt es wieder mehr Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, Moscheen und Synagogen. Populisten, Rechtsextremisten und rassistische Demonstrationen schüren Ängste und Hass gegen Flüchtlinge,
Muslime, Roma, Juden und andere Minderheiten. Diese menschenfeindliche Stimmungsmache ist keine Randerscheinung und kommt auch aus der Mitte der Gesellschaft.

Kulturelle Vielfalt in den Betrieben
Von Flensburg bis Friedrichshafen haben sich Metallerinnen und Metaller engagiert und deutlich gemacht, wer mit diffusen Ängsten spielt und Intoleranz predigt, für den hat die IG Metall kein Verständnis. Die
kulturelle Vielfalt in den Betrieben ist in jeder Form ein fester Bestandteil der Unternehmen und ein Gewinn für unser Zusammenleben und Zusammenarbeiten.
Betriebsratswahlen sind unabhängig von Herkunft und Pass
Deshalb ist es wichtig, dass jegliche Angriffe auf die Grundwerte der Demokratie und jedes Einzelnen abgewehrt werden. Seit vielen Jahrzehnten gibt es ein gelebtes Miteinander in den Betrieben. Die Reform des BetrVG 1972 machte es
möglich, dass alle Arbeitnehmer unabhängig ihrer Herkunft und ihres Passes wählen dürfen und zum Betriebsrat gewählt werden können. Missverständnisse und Konflikte innerhalb der Belegschaften
sollten möglichst solidarisch geklärt werden.
Auftrag des Betriebsverfassungsgesetzes
Die Integration von Migranten im Betrieb und das Verständnis zwischen allen Arbeitnehmern muss weiterhin gefördert werden. Erscheinungsformen von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, sowie neue Formen des Rechtspopulismus
müssen rechtzeitig und ernsthaft wahrgenommen und thematisiert werden, so schreibt es das Betriebsverfassungsgesetz unter Paragraf 80 vor. Jede Benachteiligung von Beschäftigten "aus Gründen ihrer Rasse oder wegen ihrer
ethnischen Herkunft, ihrer Abstammung oder ...ihrer Nationalität, ihrer Religion..." hat zu unterbleiben (BetrVG Paragraf 75).
Hintergrund
Die jährlich stattfindende Interkulturelle Woche (IKW) ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie wird vom
Ökumenischen Vorbereitungsausschuss (ÖVA) organisiert. Die IKW findet seit 1975 Ende September statt und hat 2015 ihr 40-jähriges Jubiläum. Sie wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden,
Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantenorganisationen und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. Bundesweit werden in mehr als 500 Städten und Gemeinden rund 5000 Veranstaltungen
durchgeführt. Der Tag des Flüchtlings (2. Oktober 2015) ist Bestandteil der IKW.
Weitere Infos zur IKW Link und Anhang
Letzte Änderung: 15.09.2015