IG Metall Pressemitteilung 34/2015

IG Metall - Pressemitteilung

12.05.2015 IG Metall weist Arbeitgeber-Angebot fürs Elektrohandwerk als unzureichend zurück und kündigt Warnstreiks an - Verhandlungen werden am 11. Juni fortgesetzt

Sindelfingen. Die IG Metall Baden-Württemberg hat ein erstes Angebot der Arbeitgeber für die 60 000 Beschäftigten im Elektrohandwerk als unzureichend abgelehnt. Nach mehr als sieben Stunden trennten sich die Tarifvertragsparteien ohne Annäherung, die Gespräche werden nach den Pfingstferien am 11. Juni 2015 fortgesetzt. An diesem Termin wird es verhandlungsbegleitend Warnstreiks und weitere betriebliche Aktionen geben.

Die IG Metall Baden-Württemberg fordert 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für 12 Monate. Die Arbeitgeber haben in der zweiten Runde in Sindelfingen angeboten, die Entgelte in zwei Stufen im Zeitraum von 24 Monaten um insgesamt bis zu fünf Prozent anzuheben. Darüber hinaus streben sie die Einrichtung einer neuen Entgeltgruppe für Ungelernte mit einem Stundenlohn von 10,35 Euro an und wollen die Arbeitszeit von Auszubildenden bei Bedarf von aktuell 37 auf 40 Stunden pro Woche erhöhen.

Roman Romanowski

Die Verhandlungskommission der IG Metall lehnt all dies kategorisch ab. "Die angebotene Entgelterhöhung wird der guten Branchensituation bei weitem nicht gerecht und würde die Entgelte im Elektrohandwerk weiter von der guten Entwicklung in der Industrie abkoppeln", sagte Roman Romanowski, Verhandlungsführer der IG Metall in Baden-Württemberg.

Auch die Gegenforderungen der Arbeitgeber nützen dem Handwerk nichts, im Gegenteil: Laut dem IG Metall-Verhandlungsführer muss weder die Arbeitszeit der Auszubildenden erhöht werden noch besteht die Notwendigkeit für eine neue untere Entgeltgruppe - zumal diese eine Absenkung des Einstiegslohns um über 20 Prozent bedeuten würde. Romanowski: "Beides wären tarifpolitische Rückschritte, die der gesamten Branche schaden würden. Vielmehr brauchen wir eine ordentliche Entgelterhöhung, damit das Elektrohandwerk auch in Zukunft für Fachkräfte attraktiv bleibt."

Zuletzt sind die Löhne und Gehälter zum 1. Mai 2014 um 2,6 Prozent gestiegen, der Tarifvertrag ist zum 30. April 2015 ausgelaufen.

Letzte Änderung: 12.05.2015