IG Metall Pressemitteilung 5/2015

IG Metall Pressedienst

27.01.2015 IG Metall Baden-Württemberg ruft zu ersten Warnstreiks ab dem 29. Januar auf - Zitzelsberger: "Erwarten faire Angebote und keine Versuche, uns auszuspielen"

Stuttgart - Vom kommenden Donnerstag an wird die IG Metall im Südwesten ihre Forderungen mit massiven Warnstreiks untermauern. Nein zu Weiterbildung, Altersteilzeitanspruch halbiert, Geld zu wenig - so bewertet die IG Metall das bisherige Angebot von Südwestmetall.

"Offenbar wollen die Arbeitgeber selbstherrlich über die Lebenschancen der Beschäftigten bestimmen - egal, ob es um Aufstieg oder Ausstieg geht. Dafür müssen sie jetzt die Konsequenzen tragen", sagte Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall in Baden-Württemberg.

In der zweiten Verhandlung am 26. Januar hatten die Arbeitgeber zwar eine Entgeltsteigerung von 2,2 Prozent angeboten. "Das ist aber kein gutes Angebot, wenn man sieht, dass die Erhöhung erst ab 1. März wirken soll, der Finanzierungsbeitrag der Arbeitnehmer zur Altersteilzeit einfach einkassiert wird und das Angebot dann noch künstlich schön gerechnet wird. Metallerinnen und Metaller erwarten von den Arbeitgebern faire Vorschläge und keine plumpen Versuche, uns auszuspielen", betonte Zitzelsberger.

Mit Ende der Friedenpflicht am 28. Januar um 24 Uhr ruft die IG Metall zu ersten Warnstreiks auf. In den darauffolgenden Tagen bis zum nächsten Verhandlungstermin wird es in Betrieben in ganz Baden-Württemberg Warnstreiks, Kundgebungen und Demonstrationen geben. Erste befristete Arbeitsniederlegungen sind schon in der Nacht zum 29. Januar vorgesehen, zum Beispiel bei Kolbenschmidt in Neckarsulm sowie bei Daimler in Stuttgart-Untertürkheim.

Die Kundgebung mit den meisten erwarteten Teilnehmern am 1. Warnstreiktag findet vor dem Sindelfinger Daimler-Werk statt, dort wird auch Roman Zitzelsberger sprechen. In den Mercedes-Benz-Werken in Gaggenau und Mannheim sowie bei Bosch in Bühl sind ebenfalls größere Kundgebungen geplant. Beschäftigte aus verschiedenen Betrieben in der Region Freiburg/Lörrach veranstalten einen Autokorso zum Kundgebungsort im Gewerbegebiet Freiburg Haid. Auf dem Marktplatz in Furtwangen versammeln sich Beschäftigte aus Betrieben der Verwaltungsstelle Villingen-Schwenningen. In Ludwigsburg gibt es Kundgebungen verschiedener Autozulieferer, ebenso vor dem Eingangstor von P&G in Walldürn.

An Aktionen begleitend zur Tarifrunde haben sich bisher im Südwesten bereits 10 700 Metallerinnen und Metaller beteiligt.

Letzte Änderung: 27.01.2015