IG Metall setzt Warnstreikaktionen fort

Qualifizierung für Alle!

18.05.2001 Insgesamt haben sich in den letzten beiden Tagen 71.000 Beschäftigte beteiligt!

Auch am Freitag, den 18. Mai, hat die IG Metall ihre Warnstreikaktionen zur Durchsetzung eines Tarifvertrages "Qualifizierung und Beteiligung" im Südwesten fortgesetzt.

Bisher legten in 120 Betrieben 60.000 Beschäftigte kurzfristig die Arbeit nieder. Weitere Arbeitsniederlegungen sind für die Spätschicht geplant. Der Schwerpunkt der Protestaktionen lag bei DaimlerChrysler in Sindelfingen, Porsche in Zuffenhausen sowie bei ZF in Friedrichshafen und Audi in Neckarsulm. Der IG Metall-Bezirksleiter Berthold Huber sprach auf einer Kundgebung in Sindelfingen vor 5.000 Beschäftigten des DaimlerChrysler-Werkes Sindelfingen.

Huber zum bisherigen Verlauf der Tarifverhandlungen: "Wir haben die Nase voll von der Arroganz und der Überheblichkeit, mit der Arbeitgeber glauben, den Beschäftigten vorschreiben zu können, was gut für sie sei. Die Zeit einer Unternehmensführung nach Gutsherrenart ist im 21. Jahrhundert nicht mehr zeitgemäß." Huber weiter: "Die Arbeitgeber-Vertreter haben wohl darauf spekuliert, dass die IG Metall ihre Mitglieder zu Forderungen einer qualitativen Tarifpolitik nicht mobilisieren kann. Die Arbeitsniederlegungen am Donnerstag und Freitag haben das Gegenteil bewiesen."

Insgesamt haben sich in den letzten beiden Tagen 71.000 Beschäftigte in 160 Betrieben an den Aktionen der IG Metall beteiligt.

Die IG Metall wird mit Südwestmetall am kommenden Montag in Böblingen in die 3.Tarifverhandlung zu einem Tarifvertrag "Qualifizierung und Beteiligung" gehen.

Auch für die kommende Woche sind bereits weitere Warnstreikaktionen angekündigt worden. Huber wirft den Arbeitgebern vor, dass sie mit ihrer Verhandlungsstrategie die IG Metall dazu zwingen würden, zu Ritualen zurückzukehren, die die Arbeitgeber ansonsten immer beklagen. Huber: "Warum brauchen sie eigentlich immer erst den Druck aus den Betrieben, warum können sie nicht einmal über ihren eigenen Schatten springen und sagen, jawohl, die gemeinsame Erkenntnis in diesen Fragen ist richtig, lasst uns dies tarifvertraglich regeln". Die IG Metall nimmt das Bündnis für Arbeit und seine Beschlüsse ernst. Deshalb wird sie alles daran setzen, dass die dort getroffenen Vereinbarungen in einem Tarifvertrag "Qualifizierung und Beteiligung" ihren Niederschlag finden.

Letzte Änderung: 25.04.2008