Instrumente für die Bildungsplanung

Projekt Kompass

26.11.2003 Im Rahmen des Projektes Kompass wurden Instrumente für die betriebliche Bildungsplanung entwickelt. Diese können im Anhang heruntergeladen werden.

Mit dem im Jahr 2001 abgeschlossenen Tarifvertrag zur Qualifizierung hat die IG Metall Baden-Württemberg die Grundlage für eine zukunftsorientierte betriebliche Weiterbildung geschaffen. Nun steht die Gestaltung der Weiterbildungspraxis auf der Tagesordnung.

Das Projekt Kompass greift zwei große Herausforderungen auf: In den Betrieben fehlt es erstens an einer systematischen und strukturierten Weiterbildung und zweitens muss die Qualität der Weiterbildung verbessert werden. Sie entspricht vielfach weder den Interessen der Beschäftigten an einer generellen und vorausschauenden Sicherung ihrer Beschäftigungsfähigkeit, noch den zukünftigen Erfordernissen.

Alle vorliegenden Untersuchungen weisen darauf hin, dass einmal, beispielsweise im Rahmen der beruflichen Erstausbildung, erworbene Qualifikationen nicht mehr ausreichen. Die bisherigen Weiterbildungsmaßnahmen orientieren sich jedoch zu sehr an den aktuellen Tätigkeiten, mit der Folge, dass die Kenntnisse und Fertigkeiten bei weiteren technologischen Entwicklungsschritten relativ schnell veralten. Blickt man in die Betriebe, dann fällt auf, dass das Weiterbildungsangebot überwiegend aus kurzfristigen Anpassungsmaßnahmen besteht. Das ist nicht verwunderlich, fehlt es doch an geeigneten Instrumenten für die Ermittlung des Bildungsbedarfs.

Das Projekt Kompass hat die Voraussetzungen geschaffen für den Einstieg in den Aufbau einer systematischen, vorausschauenden und beteiligungsorientierten Weiterbildungsplanung. Dazu sind für die Unternehmen, die Betriebsräte und die Beschäftigten Instrumente zur Bildungsplanung erarbeitet worden.

KoRA - ein Instrument für die Beschäftigten
KoRA ist ein persönlicher Bildungs- und Lernpass für die Beschäftigten zur beruflichen Standortbestimmung. Mit diesem Instrument können die bisherigen Arbeits- und Berufswege betrachtet werden. KoRA ermöglicht z.B., das in der Arbeit entstandene Erfahrungswissen aufzuspüren. Mit KoRA wird die Grundlage geschaffen, über neue berufliche Ziele nachzudenken.

SALSA-SE - ein Instrument für die Beschäftigten
Dieses Instrument ermöglicht den Beschäftigten, ihre betrieblichen Arbeits- und Lernbedingungen aus ihrer persönlichen Sicht unter die Lupe zu nehmen. Daraus ergeben sich Lerngründe, die eine Grundlage für die Bestimmung des Bildungsbedarfs aus Sicht der Beschäftigten darstellen.

SALSA-FE - ein Instrument für Vorgesetzte
Hierbei handelt es sich um ein Instrument für die Analyse der betrieblichen Arbeits- und Lernbedingungen aus Sicht der Vorgesetzten. Sie können mit den gleichen Fragen wie die Beschäftigten mit dem Instrument die Arbeits- und Lernbedingungen in der Abteilung untersuchen und Schlussfolgerungen für die Gestaltung der Arbeitsbedingungen, der Weiterbildungsplanung und somit für die Kompetenzentwicklung der Beschäftigten ziehen. Mit dem Betriebsrat und im Qualifizierungsgespräch mit den Beschäftigten besteht dann Gelegenheit, die Vorstellungen zu besprechen und daraus Schlussfolgerungen für die Bildungsplanung zu ziehen.

SZENario - ein Instrument für Vorgesetzte, Beschäftigte und den Betriebsrat
Mit diesem Instrument lassen sich zukünftige Herausforderungen und Veränderungsfelder bestimmen. Es wird u.a. danach gefragt, mit welchen kritischen Situationen zu rechnen ist und an welchen Punkten Handlungsbedarf besteht.

SAMBA - ein Instrument für Vorgesetzte, Beschäftigte und den Betriebsrat
Hier werden die aktuellen und zukünftig zu erwartenden Anforderungen und zukünftig gewünschten Entwicklungen gemeinsam herausgearbeitet und daraus Konsequenzen für die Bildungsplanung gezogen.

PE-Radar - ein Instrument für Betriebsrat und Geschäftsleitung
Ein Computerprogramm , das dem Betriebsrat und den Vertretern der Geschäftsleitung die Möglichkeit gibt, die Personalentwicklung im Unternehmen zu reflektieren.

Die Instrumente werden jeweils nochmals detailliert eingeführt.

Die Bildungsplanung erfolgt heute in aller Regel top-down, indem den als notwendig erachteten Qualifikationen (sog. Soll-Qualifikationen) die Qualifikationen der Beschäftigten (sog. Ist-Qualifikationen) gegenüber gestellt werden.
KOMPASS steht für einen anderen Weg. Die Beschäftigten müssen umfassend am Prozess der Bildungsplanung beteiligt werden. Sie wissen am besten, was sie können, welche Erfahrungen sie sich im Verlauf der Zeit erworben haben und welche Elemente ihrer beruflichen Handlungskompetenz zu stärken und zu vertiefen sind. Sie wissen am besten, an welchen Stellen Arbeitsbedingungen verändert werden müssen, damit sie lernanregend und lernförderlich sind.

Die von außen an sie herangetragne Forderung, ein festgestelltes "Soll-Ist-Defizit" durch Schulung zu beseitigen wird von den Beschäftigten mitunter als Zumutung aufgefasst. Darin liegt auch eine der Ursachen, warum sich viele von ihnen zurückhaltend gegenüber Weiterbildung verhalten. KOMPASS schafft Voraussetzungen dafür, dass die Beschäftigten ihre Sichtweisen in die Weiterbildungsplanung einbringen können und machen offenkundig, was für sie ein Bedeutung für Lernen und Weiterbildung hat. Die Beschäftigten bilden sich dann weiter, wenn es aus ihrer Sicht dafür gute

Anhänge:

SAMBA

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Szenario

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SALSA-FE

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SALSA-SE

SALSA-SE

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KoRA - Bildungsplanung

KoRA - Bildungsplanung

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Letzte Änderung: 26.04.2008