Bezirksleiter Jörg Hofmann stellte wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die kommende Tarifrunde vor. Die IG Metall orientiere sich an den mittelfristigen Prognosen der Europäischen Zentralbank. Demnach bewege sich der verteilungsneutrale Spielraum im Jahr 2004 zwischen 3,5 und 4,5 Prozent. Der verteilungsneutrale Spielraum setzt sich aus erwarteter Preis- und Produktivitätssteigerung zusammen. Diese Bandbreite, so berichtete es die große Mehrheit der Diskussionsredner in der Sitzung, werde in vielen Betrieben und Verwaltungsstellen bereits diskutiert.

Die IG Metall, so sagte Jörg Hofmann, wolle ihre Politik der aktiven und solidarischen Lohnpolitik auch im nächsten Jahr fortsetzen. Klar sei dabei, dass der ERA-Tarifvertrag endgültig abgeschlossen werden müsse. Das war auch der Wunsch der Mehrheit der Diskussionsredner. Deshalb, so der Bezirksleiter, könnte sich eine mögliche Forderung so zusammensetzen: eine prozentuale Einkommenserhöhung inklusive ERA-Strukturkomponente.

Jörg Hofmann rief dazu auf, verantwortlich und gut vorbereitet in die Tarifrunde zu gehen. Insbesondere müssten sich die Metallerinnen und Metaller auf Forderungen der Arbeitgeber einstellen, wie sie ja öffentlich schon formuliert sind: nämlich zum einen die Forderung nach betrieblichen Bündnissen ohne Einflussnahme der Tarifvertragsparteien und zum anderen nach verlängerten Arbeitszeiten.

Der weitere Zeitplan sieht vor, dass der Vorstand der IG Metall am 10. November seine Forderungsempfehlung veröffentlichen wird. Ende November wird die Große Tarifkommission in Baden-Württemberg endgültig ihre Forderung beschließen. Der Vorstand entscheidet dann darüber am 27. November. Am 28. November müssen die Tarifverträge spätestens gekündigt werden. Sie laufen dann zum 31. Dezember aus. Noch vor Weihnachten, spätestens bis 17. Dezember, muss die erste Tarifverhandlung stattfinden.

Ab 4. November werden gedruckte Metallnachrichten in den Betrieben verteilt.