IG Metall Pressedienst 13/05

17.11.2005 Mit einem Aktionstag haben die Auszubildenden bei DaimlerChrysler gegen eine drohende Reduzierung der Ausbildungsplätze im Bereich der Mercedes Car Group (MCG) protestiert.

Mit einem bundesweiten Aktionstag haben die Auszubildenden bei DaimlerChrysler gegen eine drohende Reduzierung der Ausbildungsplätze im Bereich der Mercedes Car Group (MCG) protestiert. Die Aktionen erstreckten sich über 12 inländische Standorte des Unternehmens.
In Baden-Württemberg gab es Protestaktionen in den Werken Sindelfingen, Stuttgart-Untertürkheim, Gaggenau, Rastatt und Mannheim, an denen sich insgesamt über 1.500 Azubis beteiligten.
Hintergrund des Aktionstages ist das Vorhaben des Daimler-Vorstandes, die Zahl der Ausbildungsplätze bei MCG um 20 Prozent zu kürzen. Somit würde jeder fünfte Ausbildungsplatz in diesem Bereich gestrichen. Alleine an den Ausbildungsstandorten Sindelfingen und Untertürkheim würde dies ein Minus von fast 150 Ausbildungsplätzen bedeuten.
IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann sprach mit Blick auf die Pläne von einem "Skandal ersten Ranges", wenn ein Spitzenunternehmen wie Daimler die Zahl der Ausbildungsplätze derart zusammenstreiche. "Das Vorhaben ist kurzsichtig und nicht nachvollziehbar. Der Bedarf an jungen und gut ausgebildeten Fachkräften wird in den kommenden Jahren zunehmen. Deshalb ist Ausbildung eine Investition in die Zukunft. Wer das nicht begreift, der verspielt unter Umständen seine eigene Zukunftsfähigkeit", sagte der Chef der baden-württembergischen Metaller.
Er warf dem Automobilhersteller vor, sich aus seiner sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung stehlen zu wollen. "Wer bei der aktuellen Lage auf dem Lehrstellenmarkt die Zahl seiner Ausbildungsplätze derart massiv nach unten fährt, der handelt unverantwortlich gegenüber den jüngeren Generationen", kritisierte Hofmann weiter.
Im Bereich MCG fangen jährlich etwa 1100 Jugendliche eine Ausbildung an. Pro ausgeschriebener Lehrstelle sind im laufenden Jahr durchschnittlich 30 Bewerbungen bei Daimler eingegangen.
Vorstand und Arbeitnehmervertreter treffen sich am 22. November um über die geplante Reduzierung zu verhandeln.

Letzte Änderung: 26.04.2008