60 Tage Protest bei Benninger in Zell
Die ungewöhnliche Aktion des Betriebsrats soll auf die 60 Kolleginnen und Kollegen aufmerksam machen, die dort möglicherweise ihren Arbeitsplatz verlieren. 60 gestrichene Stellen, das wäre rund ein Viertel der derzeitigen
Belegschaft.
Weitere 18 Stellen sollen ins 150 Kilometer entfernte schweizerische Stammhaus Utzwil verlagert werden, womit weiteres Know-How aus Zell im Wiesental abfließen würde.
So hält der Betriebsrat den ganzen Standort von Benninger in Zell für sehr gefährdet, so sagte es der Betriebsratsvorsitzende Uwe Röschke. Der Betriebsrat hatte sich mit eigenen Lösungsvorschlägen zum Erhalt des Standort an die Firmenleitung gewandt, hat damit aber bisher kein Gehör gefunden.
Schon längere Zeit hat die Benninger-Belegschaft auf tarifliche Einkommenserhöhungen verzichtet im Glauben, ihre Arbeitsplätze damit sichern zu können. Dazu kommt, dass die Beschäftigten 40 statt 35 Wochenstunden arbeiten - ein Lohnverzicht von insgesamt rund 25 Prozent zum Tarifniveau der Metallindustrie.
Für das strukturschwache südbadische Wiesental wären der Verlust dieser Arbeitsplätze ein schwerer Schlag. Deshalb stehen die Menschen und die Kommunalpolitik hinter den Beschäftigten. In kurzer Zeit wurden bisher schon 1200 Unterschriften zum Erhalt der Stellen gesammelt. Der Betriebsrat hat sich bisher nicht entmutigen lassen, der Kampf geht weiter.
Wer seine Solidarität mit den Betroffenen bekunden will, kann sich per E-Mail an den Betriebsrat wenden.
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Letzte Änderung: 27.02.2008