IG Metall Pressedienst 12/2012

IG Metall Pressedienst

07.03.2012 Heute für morgen Zeichen setzen - Internationaler Frauentag am 8. März 2012

Entgeltgerechtigkeit, mehr Regelungen zu Vereinbarkeit von Arbeit und Leben sowie bessere Aufstiegschancen für Frauen - das sind die Forderungen der IG Metall zum Internationalen Frauentag 2012. Dazu finden am 8. März in zahlreichen baden-württembergischen Betrieben und an öffentlichen Plätzen Aktionen unter dem Motto "Heute für morgen Zeichen setzen" statt.

In den 101 Jahren seit dem ersten Internationalen Frauentag wurde viel erreicht. Für eine echte Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt ist jedoch noch viel zu tun.

Monika Lersmacher, IG Metall Bezirksleitung

Entgeltgerechtigkeit

Die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern ist in Deutschland mit 23 Prozent europaweit fast am größten. "In Baden-Württemberg sind es sogar 28 Prozent", sagt Monika Lersmacher, bei der IG Metall im Land zuständig für Frauen- und Gleichstellungspolitik. Der Südwesten sei Deutschlands Schlusslicht bei der Entgeltgerechtigkeit. Lersmacher bekräftigt die Forderung der IG Metall nach einem Entgeltgleichheitsgesetz, das die Unternehmen verpflichtet, die Ungleichheit bei den Verdiensten zu beseitigen.

Aufstiegschancen

Frauen sind überproportional von Niedriglöhnen betroffen. Von den 22 Prozent aller Beschäftigten, die bundesweit mittlerweile im Niedriglohnsektor arbeiten, sind 68 Prozent weiblich. Der Frauenanteil in Führungspositionen ist dagegen wesentlich geringer. "Dabei haben Frauen nicht selten höhere Abschlüsse und bessere Noten als Männer", so Lersmacher. In den Vorständen der 200 größten deutschen Unternehmen sind Frauen trotzdem immer noch die Ausnahme: Lediglich 29 von 902 Vorstandsmitgliedern sind weiblich. Deshalb fordert die IG Metall eine gesetzliche Frauenquote für Aufsichtsräte und Vorstände.

Vereinbarkeit von Arbeit und Leben

Für viele junge Eltern oder Beschäftigte mit Pflegeverantwortung ist es eine logistische Meisterleistung, beruflichen und privaten Anforderungen gleichermaßen gerecht zu werden. Eine bundesweite Umfrage der IG Metall unter Betriebsräten hat ergeben, dass nur in jedem zehnten Betrieb bisher konkrete Vereinbarungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf abgeschlossen wurden. "Das ist uns zu wenig", sagt Gewerkschafterin Lersmacher. Die IG Metall setze sich daher für mehr und bessere Betriebsvereinbarungen zu diesem Thema ein.

Aktivitäten

Die IG Metall nimmt den 8. März zum Anlass, Zeichen für mehr Entgeltgerechtigkeit, bessere Aufstiegschancen für Frauen und die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben zu setzen. In vielen Betrieben veranstalten Vertrauensleute, Betriebsrätinnen und Betriebsräte Frauenfrühstückscafés. Der Ortsfrauenausschuss der IG Metall Stuttgart ruft ab 16:55 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz auf, um die Landesregierung an ihre Versprechen zur Frauenpolitik zu erinnern. Weitere Veranstaltungen sind am 8. März sowie an den folgenden Tagen von Mannheim bis Friedrichshafen und von Ulm bis Karlsruhe geplant.

Letzte Änderung: 07.03.2012