Ausbildung

31.08.2005 Ausbildungspakt funktioniert wieder nicht - Rund 100.000 Jugendliche haben keinen Ausbildungsplatz

Die IG Metall geht davon aus, dass zu Beginn des Ausbildungsjahres 2005 bundesweit rund 100.000 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz erhalten werden. In Baden-Württemberg fehlen derzeit rechnerisch rund 25.000 Ausbildungsplätze, teilt der DGB mit.

Die Zahl der ausbildenden Betriebe ist demnach mit 23,4 Prozent auf einem historischen Tiefstand angelangt. "Wer da von einem erfolgreichen Ausbildungspakt spricht, lebt in einer anderen Welt", kommentierte IG Metall-Vorstandsmitglied, Erwin Vitt, die Ergebnisse. Mehr auf der Homepage des IG Metall-Vorstandes.

In Baden-Württemberg stieg die Zahl der unversorgten Bewerber im Vergleich zum Vorjahresmonat (Zahlen der Bundesagentur für Arbeit Ende August) um 7,9 Prozent, die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze ging dagegen um 9,6 Prozent zurück - so die aktuelle Bilanz des DGB-Landesbezirks. Die rechnerische Lücke zwischen angebotenen Ausbildungsplätzen (60.695) und nachgefragten Ausbildungsplätzen (85.603)liegt bei 24.908 Ausbildungsplätzen. Auf 100 Ausbildungsplatzbewerber kommen jetzt nur noch 71 gemeldete Ausbildungsstellen. "Das steht in krassem Widerspruch zu dem vom Bundesverfassungsgericht geforderten Verhältnis von 112,5 Ausbildungsplätzen auf 100 Ausbildungssuchende", so Bliesener.

"Die Zahl der Jugendlichen ohne Aussicht auf einen Ausbildungsplatz hat erschreckend zugenommen. Die Lehrstellenlücke im Land ist trotz des Ausbildungspakts größer als im vergangenen Jahr. Die Zeit der Appelle ist vorbei, jetzt ist Zeit zum Handeln!" sagte der DGB-Landesvorsitzende Rainer Bliesener zu den heute veröffentlichten Zahlen der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit.

Letzte Änderung: 12.08.2008