Gegen grundsätzliche Tariföffnungen

14.07.2005 Gegen eine weitere Öffnung der Flächentarifverträge hat sich die IG Metall Baden-Württemberg ausgesprochen

Stuttgart/Fellbach - Gegen eine weitere Öffnung der Flächentarifverträge hat sich die IG Metall Baden-Württemberg ausgesprochen und Eingriffen in die Tarifautonomie eine klare Absage erteilt. "Unsere Tariflandschaft ist so flexibel wie nie zuvor. Mit dem Pforzheimer Abschluss haben die Tarifpartner bewiesen, dass es keiner gesetzlichen Eingriffe in die Tarifautonomie bedarf. Abweichungen vom Tarifvertrag gibt es nur mit Zustimmung der Tarifvertragsparteien", sagte IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann in Stuttgart, mit Blick auf die Äußerungen von Südwestmetall-Chef Otmar Zwiebelhofer bei deren Mitgliederversammlung.
Hofmann hält eine weitere Öffnung der Tarifverträge nicht für notwendig und drohte im Fall gesetzlicher Maßnahmen mit Widerstand in den Betrieben. "Wer auf die Ausweitung betrieblicher Bündnisse setzt, der öffnet Tür und Tor für eine breite Absenkung von Tarifstandards und braucht sich über die Gegenwehr der Beschäftigten in den Betrieben nicht wundern", so Hofmann. Der Weg betrieblicher Bündnisse sei zum Nachteil der Beschäftigten in den Betrieben angelegt und würde Betriebsräte dem Erpressungsdruck der Arbeitgeber aussetzen.
Der Gewerkschafter forderte Südwestmetall auf, ein klares Bekenntnis zum Flächentarifvertrag abzulegen. "Es gilt die Flächentarife zu stärken und weiterzuentwickeln. Das ist eine Voraussetzung für den Erfolg einer modernen Industrie- Dienstleistungsgesellschaft", meinte Hofmann.

Letzte Änderung: 22.04.2008