Umfrage der IG Metall

04.05.2005 Die Ausbildungsplatzsituation in der M+E-Industrie schwächt die Zukunftsfähigkeit der Branche. Nach einer IG Metall-Umfrage reduzieren Metallbetriebe die Zahl der Ausbildungsstellen.

Die Ausbildungsplatzsituation in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württembergs schwächt die Zukunftsfähigkeit der Branche. Nach einer IG Metall-Umfrage reduzieren Metallbetriebe die Zahl der Ausbildungsstellen.

Der IG Metall Bezirksleiter für Baden-Württemberg, Jörg Hofmann, warnt nach der Auswertung einer Erhebung über die Ausbildungskapazitäten in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg nachdrücklich vor einem Verlust der Zukunftsfähigkeit der Betriebe. In 348 Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg hat die IG Metall eine Erhebung über die Veränderung der Ausbildungskapazitäten durchgeführt.

"Diese Befragung ist repräsentativ", so Jörg Hofmann, "denn wir erfassen damit 63 % der Ausbildungskapazitäten des Jahres 2004 der verbandsgebundenen Betriebe."
Nach dieser Befragung werden 174 Betriebe 2005 nicht mehr Auszubildende einstellen als 2004. 91 Betriebe bauen ihre Ausbildungskapazitäten ab und nur 83 Betriebe erhöhen ihre Kapazitäten.

"Im Saldo führt dies dazu", so Hofmann weiter, "dass trotz steigender Schulabgängerzahlen die Ausbildungskapazität in diesen Betrieben um 70 Plätze reduziert wird."

Während 2001 in den verbandsgebundenen Unternehmen der Metallindustrie Baden-Württembergs noch 8542 Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden, geht man 2005 nur noch von 7374 Verträgen aus.

"Die Stärke der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie", so der IG Metall Bezirksleiter, "ist die hohe Technologie und Innovationsfähigkeit der Betriebe. Um diesen Stand zu halten werden qualifizierte Arbeitskräfte benötigt. Wenn die Ausbildungskapazitäten so wie in den letzten Jahren permanent zurückgefahren werden, werden die Zukunftschancen der Betriebe in einem hohem Maße gefährdet."

Die IG Metall Bezirksleitung führt daher seit mehreren Monaten mit Südwestmetall Gespräche darüber, wie diesem Problem begegnet werden kann. Nach den Vorstellungen der IG Metall soll es Regelungen zwischen den Tarifvertragsparteien geben, die sicherstellen, dass bis zum Jahre 2007 jährlich 500 zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt werden. Ausgangsbasis sollen dabei die 7480 Ausbildungsplätze des Jahres 2004 sein.

"Nur so sind wir in der Lage dafür zu sorgen, dass zum einen die Wettbewerbsfähigkeit der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie erhalten bleibt, und zum zweiten, wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen jungen Menschen die Chance auf eine Ausbildung zu geben", so Jörg Hofmann.

Letzte Änderung: 26.04.2008