Fachkräftemangel im ITK-Sektor

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15.07.2010 Der ITK-Sektor wird zunehmend von der Sorge um wachsenden Fachkräftemangel geplagt. Unternehmen befürchten deshalb den Verlust von Kompetenzen und sogar eines eigenen Profils.

Der ITK-Sektor wird zunehmend von der Sorge um wachsenden Fachkräftemangel geplagt.
Unternehmen befürchten deshalb den Verlust von Kompetenzen und sogar eines eigenen
Profils. Was tun?
Der deutschen Wirtschaft fehlen nach Angaben des Branchenverbands Bitkom zur Zeit ca.
43000 IT-Fachleute, Allein im ITK-Sektor seien 18000 Stellen von IT-Expertinnen und
Experten nicht besetzt.
In den sogenannten MINT-Berufen wächst die Zahl der Studierenden langsamer als in
anderen Fächern. Hinzu kommt eine hohe Zahl von Studienabbrechern. Diese Entwicklung
erinnert in fatalerweise an die Situation während der letzten großen Krise Anfang der 90er
Jahre, als die Zahl der Studierenden in den Ingenieurwissenschaften sogar um über 40%
zurückging. Dabei kommt sowohl Ingenieuren als auch IT-Experten eine Schlüsselstellung für
den forschungs- und industrieorientierten Standort Deutschland zu. Nach einer Studie des
Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat die deutsche Volkswirtschaft durch diese
unbesetzten Stellen 3,4 Milliarden Euro verloren.
Aber Jammern hilft nicht weiter, es gilt gegenzusteuern. Dies fängt bereits bei der schulischen
Bildung an. Es gibt deutlich zu wenig qualifiziertes Personal für den Unterricht in
naturwissenschaftlichen Fächern, Stundenausfall ist an der Tagesordnung. Doch den Schulen
wird kein zusätzliches Lehrpersonal zur Verfügung gestellt.
Die Arbeitsbedingungen in den Bachelor- und Masterstudiengängen haben sich deutlich
verschlechtert. Aber auch besteht offensichtlich ein Wahrnehmungsproblem auf Seiten der
Politik, Handlungsbedarf? Fehlanzeige.
In den Unternehmen werden Forschungs- und Entwicklungsbudgets gekürzt und Stellen nach
außen, oft in prekäre Beschäftigungsverhältnisse, verlagert.
Fazit: Es herrscht eine große Diskrepanz zwischen der Klage über Fachkräftemangel und
Gegenmaßnahmen. Die IG Metall bemüht sich seit Jahren um eine fundierte und systematisch
Aufgebaute Aus- und Weiterbildung im IT-Sektor. Leitlinie könnte dabei der mit
Branchenverbänden, Unternehmen und Bildungsexperten entwickelte European
e-Competence Framework sein, in dem klare Berufsprofile und Kompetenzbeschreibungen
zusammengefasst sind.
RFP

Letzte Änderung: 22.07.2010