Textil/Bekleidung: Erstes Angebot

30.08.2002 Bei den Tarifverhandlungen für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie haben die Arbeitgeber am Donnerstag ein erstes Angebot vorgelegt

Die IG Metall hat für die knapp 170 000 Beschäftigten der beiden Branchen Gesamterhöhungen von 5,5 Prozent gefordert. Zu dem Forderungspaket gehören auch Verbesserungen für die Auszubildenden, die nicht in das Angebot aufgenommen wurden. IG-Metall-Verhandlungsführer Peter Donath reagierte enttäuscht und verlangte Nachbesserungen. "Der Anschluss der Textilbeschäftigten an die allgemeine Einkommensentwicklung ist mit dem Angebot nicht möglich", sagte Donath. "Auf dieser Basis wird es keinen Abschluss geben."

Die Arbeitgeber verwiesen erneut auf die geringen Spielräume für Lohnerhöhungen. "Die Bandbreite, innerhalb der wir uns bewegen können, wird immer schmaler", sagte der zweite Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Wilfried Brandes. In der aktuellen Krise der beiden Branchen bräuchten die Unternehmen Planungssicherheit. DieAuftragseingänge und die Produktion seien von Januar b is Juni drastisch zurückgegangen. Deshalb seien der Gesamtverband der Textilindustrie und der Bundesverband Bekleidungsindustrie an einem "zügigen und Branchen gerechten" Abschluss interessiert.

Die Tarifverträge für beide Branchen laufen am 30. September aus. Dann endet auch die Friedenspflicht. Die Gespräche sollen am 13. September fortgesetzt werden. Der letzte Abschluss hatte eine Laufzeit von 25 Monaten und sah stufenweise Erhöhungen von zwei Mal
2,5 Prozent vor.

Letzte Änderung: 25.04.2008