Presseschau: Streik In der zweiten Woche

Gute Arbeit - Gutes Geld

14.05.2002 Der Streik in der Metall-Industrie wird auf Berlin und Brandenburg ausgeweitet - In Baden-Württemberg wird bereits in der zweiten Woche gestreikt - Neue Verhandlungen am Mittwoch

Unter dem Titel "IG Metall erhöht Druck auf die Arbeitgeber" schreibt "Die Welt" zum Beginn der zweiten Streikwoche:
"Die Fronten beim Streik der deutschen Metall- und Elektroindustrie verhärten sich zunehmend. In dieser Woche werden von heute an die Arbeitskämpfe in Baden-Württemberg ausgeweitet und im Tarifgebiet
Berlin/Brandenburg aufgenommen. Die IG Metall will am Mittwoch mit einem Aktionstag in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt den Druck auf die Arbeitgeber
erhöhen."

"Der Tagesspiegel" berichtet zum Streik in Berlin-Brandenburg:
"Am heutigen Montag wird punktuell auch in Berliner und Brandenburger Metallbetrieben gestreikt. Die Streikbereitschaft unter den Arbeiternehmern ist hoch. [...] In vielen Unternehmen - darunter Daimler-Chrysler, Siemens
und das BMW-Motorradwerk - wird die Produktion im Verlauf der Woche zum Stillstand kommen. 'Uns geht es um mehr Lohn und geregelte Arbeitszeiten, damit sich die Lebensbedingungen nicht weiter verschlechtern', sagt Hans
Köbrich vom Betriebsrat des BMW-Motorradwerkes in Spandau."

In der "Westfallenpost" wird über die Drohung der Arbeitgeber berichtet, aus dem Bündnis für Arbeit auszusteigen:
"Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hofft auf ein schnelles Ende des Streiks in der Metallindustrie. Dies bekräftigte Regierungssprecher Bela Anda am Montag in Berlin. [...] Zugleich wies Anda indirekt Drohungen der
Arbeitgeber zurück, aus dem Bündnis für Arbeit auszusteigen. Die Bündnisbeteiligten hätten im Dezember 1998 und im Juni 2000 Grundsätze beschlossen. Diese würden auch weiterhin gelten. Die konkreten Verhandlungen
über die Tarife seien aber Sache der Tarifparteien selbst."

In Österreich schreibt "Der Standard":
"Am Montag erreichten die Warnstreiks der IG Metall Berlin, wo erstmals seit über 70 Jahren wieder gestreikt wurde. Die Ausstände zeigen bereits Wirkung:
Die Arbeitgeber wollten sich noch am Montag zu einem Sondierungsgespräch mit der Gewerkschaft treffen."

Die "Berliner Zeitung" zu den Sondierungsgesprächen am Montag Abend:
"Nach einer Woche Streik und der Ausweitung des Arbeitskampfes auf Berlin und Brandenburg sind die Tarifparteien erstmals wieder aufeinander zugegangen. Am Montag abend trafen sich im traditionellen Pilotbezirk
Baden-Württemberg Spitzenfunktionäre von IG Metall und des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall. Bei dem Sondierungsgespräch, das bis in den Abend andauerte, sollte ausgelotet werden, ob es eine Basis für weitere
Verhandlungen gibt. Zwar dämpfte Berthold Huber, der IG-Metall-Chef von Baden-Württemberg, vor dem Treffen die Erwatungen an dieses Gespräch. 'Niemand sollte sich falsche Hoffnungen machen', sagte er. Dennoch ließen beide Seiten die Bereitschaft erkennen, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren."

Zu der erzielten Verabredung, sich am Mittwoch wieder zu Verhandlungen zu treffen schreibt die "Süddeutsche Zeitung":
"Im Metall-Tarifkonflikt wollen Arbeitgeber und IG Metall am Mittwoch an den Verhandlungstisch zurückkehren. Das habe ein Sondierungsgespräch zwischen dem baden- württembergischen IG-Metall-Bezirksleiter Berthold Huber und dem Südwestmetall-Vorsitzenden Otmar Zwiebelhofer am Montagabend ergeben, teilte die Gewerkschaft mit. Die Streiks würden jedoch so lange fortgesetzt, bis ein Verhandlungsergebnis vorliege. Am Montag waren die Streiks auf die Region Berlin-Brandenburg ausgedehnt worden. Auch für Dienstag sind in mehreren Betrieben in den beiden Ländern Streiks geplant."

Letzte Änderung: 13.11.2008