Metall- und Elektro bilden weniger aus

17.08.2004 Nachfolgender Artikel zur Ausbildungsbilanz in der Metall- und Elektroindustrie erschien in der Frankfurter Rundschau vom 17. August 2004.

Metall und Elektro bilden 10 000 Leute weniger aus

Die IG Metall wirft den Arbeitgebern der Metallindustrie vor, sich aus der Initiative für mehr Ausbildungsplätze verabschiedet zu haben. Nachdem die rot-grüne Regierungskoalition ihr Vorhaben aufgegeben habe, für nicht ausbildende Betriebe eine Ausbildungsplatzabgabe per Gesetz zu regeln, hätten einige Branchen ihre Bemühungen um mehr Lehrstellen "eingefroren", heißt es in einer Sonderauswertung der Berufsberatungsstatistik vom Juli, die die Gewerkschaft jetzt vorlegt. Zu diesen Branchen gehöre die Metall- und Elektroindustrie.

Nach Angaben der Gewerkschaft wurden bis Juli 2003 in Handwerk und Industrie bei Metall und Elektro noch 104 500 Ausbildungsplätze angeboten. Im gleichen Zeitraum dieses Jahres seien es nur 95 000 gewesen. Fazit der IG Metall: 10 000 Ausbildungsplätze weniger bedeute das Ende des Ausbildungspaktes. Neben dem Verlust von Lehrstellen prägt der Gewerkschaft zufolge noch eine weitere "Besonderheit" das Ausbildungsjahr 2004. Bereits im Juli seien von der Bundesagentur für Arbeit die wenig begehrten Alternativen zu einem Ausbildungsplatz massiv ins Spiel gebracht worden. "Die Zahl derjenigen Bewerber, die bereits jetzt in eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme oder in Arbeit abgeschoben wurden, hat sich deutlich erhöht."

Letzte Änderung: 26.04.2008