Voith Heidenheim
Beschäftigungssicherung für fünf Jahre sieht ein jetzt geschlossener Standortsicherungspakt für das Voith-Werk in Heidenheim vor.
Nachdem bereits im Dezember letzten Jahres zwischen der Voith-Geschäftsführung, den Voith-Betriebsräten sowie der IG Metall Heidenheim vereinbart wurde, das neue Forschungszentrum für Papiermaschinen in Heidenheim zu bauen, konnte jetzt nach monatelangen Verhandlungen in einer zweiten Regelung ein Standortsicherungspakt für das Heidenheimer Werk vereinbart werden.
Dieser Pakt sieht vor, dass bis Ende 2009 keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden können. Zusätzlich soll weitere Fertigungs- und Konstruktionskapazität nach Heidenheim kommen und neue Produktbereiche aufgebaut werden. Das Servicezentrum für Turbinen bleibt in Heidenheim.
Im Gegenzug stimmten Betriebsräte und IG Metall deutlichen Kostensenkungsmaßnahmen zu. So soll unter anderem die für nächstes Jahr vereinbarte Tariferhöhung von 2 % auf übertarifliche Zulagen angerechnet werden. Damit soll das innerbetriebliche Voith-Entgelt näher an das Tarifniveau des Flächentarifvertrages herangeführt werden.
Bisherige bezahlte Wege- und Bedürfniszeiten sowie individuelle Qualifizierungs-zeiten werden ab 1. Oktober 2004 nicht mehr vergütet. Mehrarbeit unter der Wo-che wird durch ein flexibles Arbeitszeitkonzept ermöglicht und zuschlagsfrei ge-stellt. Auch die Führungskräfte von Voith werden entsprechend dieser Regelung ihren Beitrag zur Kostenreduzierung einbringen.
Als Ausgleich dazu sollen die Voith-Beschäftigten zukünftig stärker am betrieblichen Erfolg beteiligt werden und es wird ein Rentenbaustein für eine Verkürzung der Lebensarbeitszeit geschaffen.
Der IG Metall-Bezirksleiter für Baden Württemberg, Jörg Hofmann, begrüßt das Standortsicherungspaket bei Voith in Heidenheim ausdrücklich, weil es gelungen ist, in einer von hoher Arbeitslosigkeit geprägten Region eine langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen zu erreichen.
Das Beispiel Voith zeigt, so der IG Metall-Bezirksleiter weiter, dass intelligente Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung auch im Rahmen der bestehenden Tarifverträge möglich sind.
Für den Ersten Bevollmächtigten der IG Metall in Heidenheim, Andreas Strobel, bringt diese Einigung bei Voith Stabilität und Zukunft für die Beschäftigten in Heidenheim. 5 Jahre Arbeitsplatzsicherheit sind in der heutigen Zeit ein gutes Zeichen für die ganze Region.
Andreas Strobel: "Da die Belegschaft ein beträchtliches Finanzvolumen einbringen wird, muss jetzt im Gegenzug von der Geschäftsleitung vieles in Gang gesetzt werden, um diesem Opfer der Belegschaft Rechnung zu tragen."
Am heutigen Mittwoch, den 21. Juli 2004, wird die Voith-Belegschaft im Rahmen einer außerordentlichen Betriebsversammlung über das Verhandlungsergebnis unterrichtet.
Letzte Änderung: 17.09.2008