Ergebnis am Verhandlungstisch möglich

Vorschaubild

11.04.2002 Berthold Huber: Es wird sich erst noch zeigen, ob ein akzeptabler Tarifabschluss möglich ist

Der Bericht im Handelsblatt vom 11. April hat für Verwirrung gesorgt.

Berthold Huber erklärte, dass die IG Metall selbstverständlich in der nächsten Woche alles versuchen werde, um am Verhandlungstisch ein akzeptables Tarifergebnis zu bekommen. Ob das möglich ist oder nicht, das werde sich aber erst noch herausstellen. In der Frage des Gesamtvolumens eines Abschlusses liegen noch Welten zwischen der Forderung der IG Metall und dem 2-Prozent-Angebot der Arbeitgeber. Die Arbeitgeber müssen sich bewegen. Dazu ist weiterhin der Druck in den Betrieben notwendig.

Im heutigen ARD-Mittagsmagazin sagt Berthold Huber:
Bis Ende der nächsten Woche bleibe Zeit, um zu sehen, ob am Verhandlungstisch ein Ergebnis möglich sei oder ob die IG Metall den Weg von Urabstimmung und Arbeitskampf gehen müsse.
In Bezug auf die anstehende Verhandlung am kommenden Montag sei er weder optimistisch noch pessimistisch, sagte Berthold Huber: "Es wird sich zeigen, ob die Arbeitgeber sich bewegen und von ihrem Dogma weggehen."

Pressemitteilung des IG Metall-Vorstandes vom 11. April 2002

IG Metall sieht keinen Grund zur Entwarnung
"Von einem Pilotabschluss sind wir noch weit entfernt"

Frankfurt/Main - Die IG Metall hat Meldungen über eine angeblich unmittelbar bevorstehende Lösung des Tarifkonfliktes in der Metall- und Elektroindustrie dementiert. "Wir sind von einem Pilotabschluss noch weit entfernt", sagte IG Metall-Sprecher Claus Eilrich am Donnerstag in Frankfurt. Das vom "Handelsblatt" verbreitete Zitat des IG Metall-Vorsitzenden Klaus Zwickel, nach dem die Tarifrunde in den nächsten Tagen gelöst werden könne, bezeichnete Eilrich als unvollständig. Zwickel habe in den vergangenen Tagen immer wieder darauf hingewiesen, dass die IG Metall den Tarifkonflikt bis Ende kommender Woche am Verhandlungstisch lösen wolle. Voraussetzung dafür seien allerdings verbindliche Vereinbarungen zum Abschluss gemeinsamer Entgelttarifverträge für Arbeiter und Angestellte und ein deutlich verbessertes Lohn- und Gehaltsangebot. Vor diesem Hintergrund habe Zwickel festgestellt, entweder erreichen wir solch eine Lösung innerhalb der nächsten Tage oder die Verhandlungen scheitern.

Für die IG Metall gibt es nach Angaben ihres Sprechers keinen Grund zur Entwarnung. "Wir setzen die Anfang der Woche begonnen Warnstreiks in den nächsten Tagen in allen Teilen des Bundesgebietes fort", sagte Eilrich. Auch an der zu Beginn der kommenden Woche geplanten zweiten großen Warnstreikwelle halte die IG Metall fest. Eilrich: "Wir werden den Druck auf die Arbeitgeber so lang erhöhen, bis wir einen akzeptablen Abschluss erreicht haben." Gebe es bis Ende kommender Woche kein deutlich verbessertes Lohn- und Gehaltsangebot, werde die IG Metall kurzfristig über das Scheitern der Verhandlungen und die Einleitung von Urabstimmungen entscheiden.

Letzte Änderung: 25.04.2008