TRME: Bestätigung des Tarifergebnisses
- Barbara Resch: "Wir sorgen für Stabilität und Planungssicherheit für die Beschäftigten in rauer werdenden Zeiten"
- Untere Entgeltgruppen profitieren überproportional
Pforzheim. Die Große Tarifkommission der Metall- und Elektroindustrie hat mit großer Mehrheit dem Tarifergebnis vom 12. November zugestimmt. In einer lebhaften Debatte brachten mehr als zwei Dutzend Rednerinnen und Redner ihre Rückmeldungen sowie Lob und Kritik zum Tarifabschluss zur Sprache.
Demnach erhalten die rund eine Million Beschäftigten im Südwesten ebenfalls in zwei Stufen mehr Geld: 2,0 Prozent ab 01.04.25 und weitere 3,1 Prozent ab 01.04.26. Bis spätestens Februar 2025 gibt es 600 Euro als Einmalzahlung. Auszubildende und dual Studierende bekommen ab 01.01.25 dauerhaft 140 Euro mehr und 3,1 Prozent mehr ab 01.04.26. Das tarifliche Zusatzgeld (kurz: ZUB), eine jährliche Sonderzahlung, steigt ab 2026 von bisher 18,5 Prozent des Eckentgelts auf 26,5 Prozent. Darüber hinaus wurden Verbesserungen bei der tariflichen Freistellungszeit vereinbart. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Oktober 2026 ohne nachlaufende Friedenspflicht.
Barbara Resch, Verhandlungsführerin und IG Metall-Bezirksleiterin: "Das Tarifergebnis ist ein Kompromiss und zeigt, dass wir auch in unruhigen Zeiten handlungsfähig sind. Mit der Einmalzahlung und der stufenweisen Entgelterhöhung tragen wir einen Teil dazu bei, die Beschäftigten in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Lage nachhaltig zu unterstützen. Dass besonders die Beschäftigten mit kleineren Einkommen und die Auszubildenden und dual Studierenden von dem Tarifabschluss profitieren, freut mich sehr."
Die IG Metall-Bezirksleiterin nimmt aber auch die Politik in die Pflicht: "Jetzt geht es um die Zukunftssicherung unserer Industrie. Dafür braucht es endlich die richtigen Impulse und Entscheidungen der Politik." Außerdem appelliert sie an eine aktive Industriepolitik, um die hiesige Wirtschaft zu stärken.
Untere Entgeltgruppen profitieren überproportional
Was das Tarifergebnis konkret für die Beschäftigten bedeutet, zeigen diese Rechenbeispiele*:
Eine Beschäftigte in der Entgeltgruppe 4 verdient momentan im Jahr 46.795 Euro brutto. Durch die Einmalzahlung und die Tariferhöhung im Jahr 2025 steigt ihr jährliches Bruttoeinkommen auf 47.982 Euro. Im Jahr 2026 wächst das Jahreseinkommen auf 49.638 Euro brutto. Das entspricht während der Laufzeit einem Entgeltzuwachs von insgesamt 2843 Euro brutto.
Ein Beschäftigter in der Entgeltgruppe 7 verdient momentan im Jahr 55.585 Euro brutto. Durch die Einmalzahlung und die Tariferhöhung im Jahr 2025 steigt ihr jährliches Bruttoeinkommen auf 56.994 Euro. Im Jahr 2026 wächst das Jahreseinkommen auf 58.910 Euro brutto. Das entspricht während der Laufzeit einem Entgeltzuwachs von insgesamt 3325 Euro brutto.
Eine Beschäftigte in der Entgeltgruppe 12 verdient momentan im Jahr 76.738 Euro brutto. Durch die Einmalzahlung und die Tariferhöhung im Jahr 2025 steigt ihr jährliches Bruttoeinkommen auf 78.688 Euro. Im Jahr 2026 wächst das Jahreseinkommen auf 81.226 Euro brutto. Das entspricht während der Laufzeit einem Entgeltzuwachs von insgesamt 4488 Euro brutto.
Im zweiten Ausbildungsjahr steigt ab Januar 2025 die Ausbildungsvergütung von jetzt 1197,50 Euro um 140 Euro auf 1337,50 im Monat. Ab April 2026 kommt eine Erhöhung von 3,1 Prozent hinzu, was eine monatliche Vergütung für Auszubildende in Höhe von 1377,50 Euro bedeutet. Damit steigt die Ausbildungsvergütung im zweite Ausbildungsjahr um insgesamt 180 Euro.
Die Werte können aufgrund von Rundungen abweichen. Alle Entgelte sind Bruttobeträge. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Letzte Änderung: 28.11.2024