IG Metall fordert Zukunftspakt
Gewerkschaft formuliert "IndustrieLÄND BW 2035 - Jetzt die Weichen stellen"
- Barbara Resch: "Wir müssen heute die richtigen Weichen für morgen stellen, um den Wohlstand, sichere und gute Arbeitsplätze und den sozialen Frieden im Land zu halten."
Ludwigsburg. Mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der Industrie in Baden-Württemberg fordert die IG Metall Baden-Württemberg einen Zukunftspakt als gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Unternehmen und
Sozialpartnern.
Auf der Großen Bezirkskonferenz am 12. und 13. Juli in Ludwigsburg präsentiert die Gewerkschaft den über 200 Delegierten und Gästen aus Politik und Wirtschaft ihre Ziele und Lösungsansätze für einen
starken, erfolgreichen und modernen Industriestandort Baden-Württemberg, zusammengestellt im "IndustrieLÄND BW 2035 - Jetzt die Weichen stellen".
IG Metall-Bezirksleiterin Barbara Resch: "Die baden-württembergische Industrie ist heute noch in einer starken Position und Garant für Wohlstand und gute Arbeit. Viele Beschäftigte blicken jedoch mit zunehmender Sorge auf die Zukunftsaussichten der Industrie. Wenn jetzt nicht aktiv gehandelt wird, werden in den nächsten Jahren die wirtschaftlichen Probleme zunehmen und der Druck auf die Arbeitsbedingungen und -standards steigen. Es droht ein Teufelskreis aus politischen Versäumnissen und einem häufig mut- und ideenlosen Management. Deshalb müssen wir jetzt entschlossen gegensteuern, um enorme negative Folgen für unseren Wohlstand, sichere und gute Arbeitsplätze und den sozialen Frieden im Land abzuwenden. Ein "Weiter so" darf es nicht geben."
Unser Anspruch: Die baden-württembergische Industrie ist die modernste der Welt!
Die Gewerkschaft formuliert eine Zukunftsperspektive für die baden-württembergische Industrie: "Auf Basis unserer Stärken kann Baden-Württemberg im Jahr 2035 weltweit führend sein als Leitmarkt und Leitanbieter für die digital vernetzte, ressourcenschonende und CO2-neutrale Industrie. Durch die enge Verzahnung von Entwicklung und Produktion sowie die hohe Qualität von Facharbeit bündeln wir ein weltweit einzigartiges Know-how von der Forschung bis zur Serienreife. Baden-Württemberg bleibt das Land der Industrialisierung von Zukunftsprodukten und Zukunftstechnologien."
Barbara Resch ergänzt: "Beschäftigte werden nicht als Kostenfaktor betrachtet, sondern ermutigt und ermächtigt. Innovative Arbeits- und Prozessgestaltung "Made in Baden-Württemberg" sind das Markenzeichen der hiesigen Industrie. Das ermöglichen innovative Tarifverträge, aktive Mitbestimmungsstrukturen und eine umfangreiche Beteiligung der Beschäftigten."
Politik und Unternehmen sind in der Verantwortung für die Zukunft der Industrie
Für die erfolgreiche Umsetzung des industriepolitischen Leitbildes nimmt die IG Metall Baden-Württemberg die Unternehmen und die Politik gleichermaßen in die Pflicht. Von den Unternehmen fordert die IG Metall Baden-Württemberg mehr Mut, Ehrgeiz und Verantwortung, besonders mit Blick auf Investitionen und die Ansiedlung von Zukunftsprodukten an den heimischen Standorten. Von der Politik erwartet die Gewerkschaft eine spürbare Verbesserung der Standortbedingungen: Verwaltungsabläufe müssen schneller und digitaler werden, bürokratische Hürden dürfen Innovation und Investitionen nicht ausbremsen, der Fachkräftebedarf muss durch zielgerichtete Investitionen in Aus- und Weiterbildung gesichert werden.
"Es braucht eine Konzentration der Industriepolitik auf CO2-neutrale Zukunftstechnologien wie E-Mobilität und Wasserstoff sowie Biotech und Life Sciences und als Produktivitätshebel Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Überall ein bisschen wird den Herausforderungen nicht länger gerecht. Bedeutendes Industrieland bleibt Baden-Württemberg nur aus einer Spitzenposition heraus", so Bezirksleiterin Barbara Resch.
Transformation geht nur gemeinsam - Deshalb jetzt ein Zukunftspakt
Die IG Metall Baden-Württemberg fordert auf Landesebene einen "Zukunftspakt IndustrieLÄND 2035", der einen ganzheitlichen Blick auf die industriepolitischen Weichenstellungen für Baden-Württemberg entwickelt und klare Umsetzungsschritte anstößt. Im Zukunftspakt müssen zentrale industriepolitische Handlungsfelder auf Spitzenebene bearbeitet werden: Innovationsstärke und Forschung und Entwicklung, Infrastruktur und kritische Standortfaktoren, Qualifikation und Kompetenzen, politische Rahmenbedingungen und Leistungsfähigkeit der Verwaltung. Parallel dazu ist der Dialog mit der Bevölkerung zu suchen, um das Selbstverständnis von Baden-Württemberg als Industrieland zu stärken und ein positives Bild der Industrie als Garant von Wohlstand und guter Arbeit zu fördern.
Dazu erklärt Barbara Resch: "Wir fordern Entscheiderinnen und Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft dazu auf, sich an diesem Zukunftspakt zu beteiligen. Damit wir als Industriestandort weiterhin zur Spitze gehören. Nur wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir als Industrieland stark bleiben."
Die IG Metall-Bezirksleiterin weiter: "Die IG Metall Baden-Württemberg setzt sich entschlossen, selbstbewusst und kompetent für die Interessen der Beschäftigten ein, um Arbeitsplätze und Beschäftigung in der baden-württembergischen Industrie zu sichern. Wir stehen für die Zukunft von Beschäftigung und Industrie ein. Und wir sind überzeugt, dass das IndustrieLÄND Baden-Württemberg eine gute Zukunft hat, wenn wir unsere Kraft bündeln und gezielt einsetzen."
Das Papier finden Sie anbei.
Den mündlichen Geschäftsbericht der Bezirksleiterin Barbara Resch, gibt es hier Link.
Letzte Änderung: 15.07.2024