Tarifrunde Holz und Kunststoff 2023/2024

TR HuK

12.12.2023 Tarifverhandlungen in der Holz- und Kunststoffindustrie gestartet - Ab Mitte Januar sind Warnstreiks möglich

Die IG Metall fordert 8,5 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber bieten nichts. Die erste Runde der Tarifverhandlungen in der Holz- und Kunststoffindustrie in Bayern und Baden-Württemberg brachten keine Annäherung. Ab Mitte Januar sind Warnstreiks möglich.

Die Tarifverhandlungen in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie sind gestartet. Am Donnerstag, 8. Dezember, verhandelten IG Metall und Arbeitgeber im Tarifgebiet Bayern. Zuvor wurde bereits im Tarifgebiet Baden-Württemberg verhandelt. Beide Verhandlungen mit den Arbeitgebern brachten keine Annäherung. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 8,5 Prozent für eine Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem eine soziale Komponente, zum Beispiel in Form einer Inflationsausgleichsprämie.

450 Beschäftigte aus neun Betrieben der bayerischen holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie haben am Donnerstag in Straubing mit einer Demonstration vor der ersten Tarifverhandlung in Bayern Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt. IG Metall-Verhandlungsführer Michael Pfeiffer sagt: "Die Beschäftigten leiden unter den enormen Preissteigerungen der vergangenen Monate. Sie brauchen dringend mehr Geld, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Es ist enttäuschend, dass die Arbeitgeber darauf nicht eingegangen sind und uns heute kein Angebot gemacht haben."

Der letzte Tarifabschluss war im Herbst 2021 vereinbart worden, bevor die Inflation explodiert ist.

Inflation und Arbeitskräftemangel

Höhere Entgelte würden auch den Arbeitgebern in der Holz- und Kunststoffindustrie helfen: Beschäftigte verlassen die Branche. Nur mit attraktiven Arbeitsbedingungen können Betriebe genügend Arbeitskräfte gewinnen und halten.

Das zeigte auch eine Blitz-Aktion der IG Metall in 30 Betrieben in Ostwestfalen-Lippe, wo besonders Möbel- und Küchenhersteller angesiedelt sind. Dort kamen Teams der IG Metall direkt zu den Beschäftigten am Arbeitsplatz, um zuzuhören und zu beraten. Das Fazit aus tausenden Gesprächen: Das Geld reicht nicht. Viele Betriebe sind nicht einmal im Tarif. Die Eigenkündigungen nehmen zu. Auszubildende bleiben aus. Das muss besser werden.

Ab dem 13. Januar sind Warnstreiks möglich

Die übrigen Tarifgebiete steigen noch vor Weihnachten in die Verhandlungen ein. In der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie (HVI) arbeiten bundesweit 220.000 Beschäftigte. Die Planungen für Aktionen laufen. Die heiße Phase der Tarifrunde Holz und Kunststoff beginnt dann im neuen Jahr. Am 13. Januar, 0 Uhr, endet die Friedenspflicht. Ab dann sind Warnstreiks möglich.

Anhang:

Holz und Kunststoff - Mehr Wert mit Tarif

Holz und Kunststoff - Mehr Wert mit Tarif

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Letzte Änderung: 11.12.2023