Zitzelsberger kündigt Ausstieg an

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30.11.2023 IG Metall-Bezirksleiter Zitzelsberger kündigt Ausstieg an - Pressemitteilung

  • Zitzelsberger gibt Amt des Bezirksleiters bis zum 31. März 2024 ab
  • Nachfolgeprozess startet unverzüglich

Pforzheim. Auf der heutigen Sitzung der Großen Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg hat Bezirksleiter Roman Zitzelsberger angekündigt, sein Amt als Bezirksleiter nach zehn Jahren abzugeben. Nach reiflicher Überlegung habe er sich entschieden, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Er hinterlasse ein bestelltes Haus und könne guten Gewissens die Geschäfte an den oder die Nachfolger:in übergeben, so Zitzelsberger in Pforzheim vor etwa 250 haupt- und ehrenamtlichen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern.

Im Frühjahr dieses Jahres hatte Zitzelsberger aufgrund gesundheitlicher Gründe einer möglichen Aufgabe im neuen Vorstand der IG Metall eine Absage erteilt. Zitzelsberger: "Seit dem Frühjahr ist viel passiert und mir wurde das hohe Gut der Gesundheit sehr bewusst. Heute kann ich sagen, dass ich die Kraft und Widerstandsfähigkeit zurückhabe, um auch härtere Stürme gut zu durchstehen. Bis dahin war es ein langer Weg und ich bin durch einen intensiven Denk- und Reifeprozess gegangen. Am Ende stand für mich die Entscheidung, meine hauptberufliche Funktion bei der IG Metall bis zum 31.03.2024 zu beenden und nach einer Auszeit etwas ganz Neues zu beginnen."

Zitzelsberger betont, dass ihm alles daran gelegen sei, dass die IG Metall Baden-Württemberg auch in Zukunft stark und selbstbewusst handele und auftrete. "Die Konjunktur schwächelt, die Zeiten werden rauer und die nächste große Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie steht bevor. Damit die IG Metall gut durch diese Herausforderungen kommt, muss sie gut aufgestellt sein. Ich bin mir sicher, dass dies auch meiner potenziellen Nachfolge gelingt", so Zitzelsberger.

Der 57-jährige Zitzelsberger ist seit Dezember 2013 Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg. Zuvor war er zehn Jahre Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Gaggenau. Bereits im Alter von 22 Jahren begann der gebürtige Badener seine Laufbahn als Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall. Den Kontakt zur IG Metall fand Zitzelsberger während seiner Ausbildung zum Maschinenschlosser im damaligen Daimler-Benz Werk in Gaggenau.

In seiner Zeit als Bezirksleiter hat Zitzelsberger die baden-württembergische sowie die bundesweite Tarifpolitik maßgeblich mitbestimmt. In den Tarifrunden 2015, 2018 und 2022 gelangen ihm als Verhandlungsführer in Baden-Württemberg die Pilotabschlüsse für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie bundesweit. Darunter der wegweisende Tarifabschluss 2018, der den sogenannten T-ZUG eingeführt hat: die Möglichkeit für Beschäftigte, anstatt Geld zusätzliche freie Tage zu bekommen. Darüber hinaus konnte unter Zitzelsberger die Tarifbindung für mindestens 10.000 dual Studierende in Baden-Württemberg erreicht werden sowie in Zeiten einer hohen Inflation neben Entgelterhöhungen auch die Inflationsausgleichsprämie durchgesetzt werden, die viele andere Branchen übernommen haben.

Die Transformation der Automobilindustrie und der Erhalt des Bundeslandes als Industriestandort sind für Zitzelsberger eine Herzensangelegenheit und er stellte alle Weichen, um die für Baden-Württemberg so bedeutende Industrie gut für die Zukunft aufzustellen und deren Transformation erfolgreich zu bewältigen.

Laut Zitzelsberger startet der Nachfolgeprozess unverzüglich. Eine Personalkommission, bestehend aus IG Metall-Bevollmächtigten und ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen, werde dem Vorstand der IG Metall einen Personalvorschlag unterbreiten.

Anhang:

Persönliche Erklärung Roman Zitzelsberger

Persönliche Erklärung Roman Zitzelsberger

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Letzte Änderung: 30.11.2023