Aktionstag Brückenstrompreis jetzt

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24.11.2023 IG Metall-Aktionstag für einen Brückenstrompreis jetzt - Pressemitteilung

  • Zahlreiche Aktionen im ganzen Land für sichere Beschäftigung in der energieintensiven Industrie
  • Zitzelsberger: "Wir dürfen nicht dabei zusehen, wie Industrie und Arbeitsplätze aufgrund steigender Energiekosten aus Deutschland abwandern"

Stuttgart. Am heutigen Freitag sind Tausende Beschäftigte in Baden-Württemberg aufgerufen mit Kundgebungen und betrieblichen Aktionen im ganzen Land eine zeitlich befristete Entlastung der energieintensiven Industrien beim Strompreis zu fordern. IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Damit wir Stellenabbau und Standortschließungen langfristig verhindern können, braucht es zwingend einen Brückenstrompreis. Das Strompreispaket der Ampel-Koalition ist zwar schon ein Anfang, genügt aber bei Weitem nicht, um Abwanderung abzuwenden. Die Politik muss hier unbedingt nachjustieren. Denn wir dürfen nicht dabei zusehen, wie ganze Industriezweige und Arbeitsplätze aufgrund steigender Kosten aus Deutschland verloren gehen." Dabei dürfe die Finanzierung nicht an der Schuldenbreme scheitern. "Die aktuelle Situation mit Haushaltssperre und dem Verlust des Klima- und Transformationsfonds stellt den Industriestandort Deutschland massiv in Frage. Die Bundesregierung muss jetzt endlich handeln und die Schuldenbreme aussetzen", fordert Zitzelsberger.

Nicht nur die Politik, sondern auch die Arbeitgeber nimmt Zitzelsberger in die Pflicht. Er appelliert: "Wir stecken in einem tiefgreifenden Wandel, der die Industrie auf den Kopf stellt, dazu kommt eine Energiekrise. Doch gestiegene Energiekosten dürfen nicht der Vorwand für Abwanderung sein. Abwanderungspläne liegen meist schon lange in der Schublade. Wer diese jetzt zückt und die gestiegenen Energiepreise vorschiebt, der stiehlt sich aus seiner Verantwortung. Und das werden wir nicht zulassen."

Im Zuge des russischen Angriffskrieges sind die Strompreise hierzulande durch die Energiekrise massiv gestiegen und nach wie vor von einer Normalisierung weit entfernt. Die IG Metall fordert daher eine zeitlich befristete Deckelung bei 5 Cent pro Kilowattstunde, bis genügend günstiger Strom aus regenerativen Energien zur Verfügung steht. Die Entlastung sollen nur Unternehmen erhalten, die Tarifbindung, Standort- und Beschäftigungssicherung sowie Investitionen in die Transformation sicherstellen.

Die größte öffentliche Kundgebung in Baden-Württemberg wird heute in Kehl stattfinden, zu der 350 Kolleginnen und Kollegen erwartet werden. Die Gewerkschaften IG BCE und IG Metall rufen gemeinsam mit den Arbeitgebern der Koehler Paper, den Badischen Stahlwerken und R. Neumayer zu einem Aktionstag auf, um Standorte und Beschäftigung zu sichern und die Transformation zu bewältigen. Darüber hinaus sind zahlreiche betriebliche Aktivitäten wie Fotoaktionen, aktive Mittagspausen sowie Infostände geplant.

Letzte Änderung: 24.11.2023