Tarifrunde Textile Dienste 2023

Textile Dienste

31.05.2023 Kein verbessertes Angebot: Arbeitgeber provozieren Warnstreiks

Die zweite Tarifverhandlung in den Textilen Diensten endet ohne Ergebnis. Die Arbeitgeber legen kein besseres Angebot vor. Erste Warnstreiks starten noch diese Woche.

Zur zweiten Verhandlung in Heidenheim präsentierten die Arbeitgeber ein minimal verbessertes Angebot. Die IG Metall Verhandlungskommission wies das Angebot empört zurück. Die Arbeitgeber müssen nun bundesweit mit Warnstreiks rechnen.

"Dieses Angebot lässt keinen ernsthaften Einigungswillen erkennen. Die Arbeitgeber haben damit die Chance vertan, vor dem Ende der Friedenspflicht zu einem Ergebnis zu gelangen", sagte Verhandlungsführerin der IG Metall, Miriam Bürger.
Schon am Mittag skandierten angereiste Beschäftigte bei einer Kundgebung "Jetzt geht's los" und zeigten damit auch ihre Streikbereitschaft. Die Friedenspflicht endet in der Nacht zum Donnerstag.

IG Metall und Arbeitgeberverband nach wie vor weit auseinander

Die Arbeitgeber lieferten bei der zweiten Tarifverhandlung kein erkennbar besseres Angebot. Statt mehr Geld auf den Tisch zulegen, schoben sie im ersten Angebot nur Zahlen hin und her. Die Altersteilzeit ist immer noch kein Teil des Angebots. Bei der Angleichung der Löhne und Gehälter im Osten Deutschlands an den Westen haben sich die Arbeitgeber wieder nicht festgelegt. Die Laufzeit soll weiterhin 27 Monate betragen.

Das ist weit entfernt von der Forderung der IG Metall. 8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 300 Euro fordert die Gewerkschaft für eine dauerhafte Inflationssicherung der Gehälter und Löhne. Die Altersteilzeit soll fortgeführt und verbessert sowie der Tarifvertrag zur Kurzarbeit entfristet werden. Die Ost-Gehälter sollen endlich an die des Westens angeglichen werden.

Die Unterstützung der Beschäftigten für die Forderungen der IG Metall war am Verhandlungsort sichtbar - auch für die Arbeitgeber. In einem Reisebus kamen Beschäftigte von CWS Workwear Deutschland in IG-Metall-Montur mit Trillerpfeifen und roten Fahnen zu der Kundgebung vor dem Verhandlungslokal. Noch vor Ende der Friedenspflicht haben sie in ihrer Freizeit vor Ort klar gemacht, dass sie mehr fordern als das bisherige Angebot der Arbeitgeber hergibt. "Viele Kolleginnen und Kollegen haben zwei Jobs, um über die Runden zu kommen. Wir brauchen mehr Geld. Aktuell kratzen wir am Mindestlohn. Von den Arbeitgebern muss mehr kommen", sagte Silvia Wörrle, Beschäftigte der CWS Workwear.

2500 Unterschriften für unsere Forderungen

Kurz vor der Verhandlung legten die Beschäftigten noch einen drauf. Mehrere Beschäftigte der CWS Workwear übergaben den Arbeitgebern Listen mit 2500 Unterschriften. "Mit ihrer Unterschrift zeigen die Beschäftigten, dass sie hinter unseren Forderungen stehen", so Miriam Bürger. Besonders die gestiegenen Preise trieben immer mehr Beschäftigte dazu, an Aktionen teilzunehmen. So auch Michael Klink, ebenfalls Beschäftigter bei der CWS Workwear. "Man hat schon auf der Busfahrt zur Kundgebung gemerkt, dass die Kollegen aufgewühlt sind. Jeder ist von den Preiserhöhungen betroffen. Mit 50 Euro kriegt man aktuell keinen Einkaufswagen im Supermarkt mehr voll. Die Preise steigen immer weiter und die Löhne müssen mitwachsen."

Anlage: InfoService
Bilder zu der verhandlungsbegleitenden Aktion in Heidenheim - Link zur IG Metall Heidenheim und Aktive Mittagspause bei Bardusch - Link zur IG Metall Karlsruhe

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Textile Dienste - Warnstreiks jetzt

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Letzte Änderung: 01.06.2023