IG Metall Pressedienst 42/06

20.04.2006 Beratung über mögliches Scheitern der Verhandlungen und Streiks - Große Tarifkommission Baden-Württemberg

Die Tarifverhandlungen über Entgelterhöhungen für die 800 000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie stehen auf der Kippe. Die große Tarifkommission der IG Metall hat einstimmig den Arbeitgebern ein klares Ultimatum gestellt.

"Wenn bis kommenden Montag um 24 Uhr kein Ergebnis auf dem Tisch liegt, sind die Verhandlungen für gescheitert erklärt und es wird beim Vorstand ein Antrag auf Urabstimmung gestellt", so Bezirksleiter Jörg Hofmann nach dem heutigen Treffen in Leinfelden-Echterdingen.

Trotzdem sei man an einer Lösung am Verhandlungstisch vor Auslaufen des Ultimatums interessiert, hieß es weiter. "Wir wollen nichts unversucht lassen eine Lösung des Konflikts zu finden". Chancen gäbe es dafür bei den jeweils letzten und vielleicht entscheidenden Verhandlungsrunden am morgigen Freitag (21. April) in NRW und am Montag, 24. April im Südwesten.

Den Optimismus der Arbeitgeber, wonach eine schnelle Lösung möglich scheine, wollte Hofmann nicht teilen. "Dafür sind wir vor allem in der Lohnfrage noch viel zu weit auseinander. Die Arbeitgeber sind gefordert und müssen sich bewegen. Wir haben bereits Zeichen gesetzt", so der Verhandlungsführer der Gewerkschaft.
Er machte außerdem deutlich, dass es nach Ablauf der gesetzten Frist für eine Verhandlungslösung aus seiner Sicht keine weiteren Gespräche auf bezirklicher Ebene geben könne.

Hofmann kündigte für den 24. April einen verhandlungsbegleitenden Aktionstag an, "an dem bis zu 100 000 Beschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen sind". Damit wolle man die Forderung nach einer deutlichen Erhöhung der Entgelte erneut unterstreichen. "Wir brauchen keine Einmalzahlungen, sondern dauerhafte, also tabellenwirksame Entgelterhöhungen", sagte Hofmann.

(In der Anlage: Entschließung der Großen Tarifkommission vom 20.04.2006)

Anhang:

Entschliessung GTK

Entschliessung GTK

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Letzte Änderung: 22.04.2008