IG Metall Pressedienst 22/08

IG Metall Pressedienst

19.03.2008 Tarifverhandlung ergebnislos vertagt - Erste Gespräche im baden-württembergischen Kfz-Handwerk

Ohne Ergebnis sind die Tarifparteien des baden-württembergischen Kfz-Gewerbes in Korntal-Münchingen nach über sechs Stunden auseinandergegangen und haben sich auf den 7. April vertagt. Eine Annäherung sei nicht erfolgt, kommentierte Sabine Zach, die Verhandlungsführerin der IG Metall. Auch ein Angebot wurde von den Arbeitgebern nicht vorgelegt. "Statt einer vernünftigen Entgelterhöhung haben die Arbeitgeber ein Paket an Forderungen auf den Tisch gelegt, das für uns völlig unakzeptabel ist."

Demnach wollen die Unternehmen die Arbeitszeit ausweiten und den Samstag als Regelarbeitstag ohne Zuschläge einbeziehen. Außerdem soll die Zahlung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld künftig vom jeweiligen Unternehmensgewinn abhängig sein. Auch die Höhe der Schichtzulagen wird von den Arbeitgebern in Frage gestellt.

Die Arbeitnehmerseite reagierte mit Empörung auf die Arbeitgeber. Sabine Zach: "Damit haben sich unsere Befürchtungen bestätigt. Die Arbeitgeber verfolgen nur ein Ziel: Kostensenkung auf dem Rücken der Beschäftigten. Aber da spielen wir nicht mit."

Die IG Metall fordert für die 54 000 Beschäftigten der Branche im Südwesten 5 Prozent mehr Geld. Außerdem fordert die Gewerkschaft die Fortgeltung der Tarifverträge. Diese sind zum wesentlichen Teil Ende Februar ausgelaufen, nachdem sie im November 2007 durch die Arbeitgeber gekündigt worden waren. Zach: "Die Beschäftigten fordern lediglich ihren gerechten Anteil für die hervorragende Leistung, die sie jeden Tag in den Werkstätten abliefern."

Als Reaktion auf die gekündigten Tarifverträge und um ihrer Forderung nach höheren Entgelten Nachdruck zu verleihen, haben sich in der vergangenen Woche über 3.300 Beschäftigte aus über 60 Betrieben in 11 Verwaltungsstellen des Bezirks beteiligt.

Die IG Metall verhandelt erstmals mit der neu gegründeten Tarifgemeinschaft der Kfz-Arbeitgeber. Diese wurde im November 2007 gegründet, nachdem der Innungsverband im Frühjahr 2007 seine Tarifzuständigkeit aufgegeben hatte. In der neuen Tarifgemeinschaft sind nach Angaben der Arbeitgeber etwa 500 Betriebe mit deutlich mehr als 20 000 Beschäftigten organisiert.

Letzte Änderung: 16.04.2008