Stuttgart/Metzingen. Die Firma Sauter Feinmechanik in Metzingen wird ab 4 Uhr am morgigen 1. Februar bestreikt. Bei der heutigen Urabstimmung stimmten 92,7 Prozent der IG Metall-Mitglieder bei Sauter für einen Arbeitskampf, deutlich mehr als die notwendigen 75 Prozent. Sauter Feinmechanik ist Spezialist für Werkzeugträgersysteme und hat rund 350 Beschäftigte.

Michael Bidmon, Gewerkschaftssekretär der zuständigen IG Metall Reutlingen-Tübingen: "Die Urabstimmung ist ein klares Votum. Die Beschäftigten wollen den Tarifvertrag. Der jetzt bevorstehende Streik geht auf das Konto der Geschäftsführung von Sauter, die sich bislang jeder Lösung mit der IG Metall verweigert. Wir sind jederzeit gesprächsbereit, auch wenn der Streik starten wird. Unser Ziel ist eine gute Zukunft für Sauter und die Beschäftigten, wofür die Tarifbindung Voraussetzung ist."

Im Sommer 2017 hat Sauter Feinmechanik den Austritt aus dem Arbeitgeberverband erklärt. Seitdem versucht die IG Metall mit der Geschäftsleitung ins Gespräch zu kommen, um die Tarifbindung wieder herzustellen. Bislang verweigert sich die Geschäftsleitung und provoziert so eine Eskalation. Bidmon: "Mit der Verweigerungshaltung richtet die Geschäftsführung großen Schaden an. Die IG Metall ist an einer schnellen Lösung interessiert. Jetzt ist die Geschäftsführung am Zuge und muss sich bewegen."

Die IG Metall fordert von Sauter:
Abschluss eines Anerkennungs-Tarifvertrages bei der Firma Sauter über alle in der Metall- und Elektroindustrie im Tarifgebiet Südwürttemberg-Hohenzollern geltenden Tarifverträge.

Der Streik wird am Donnerstag, 1. Februar, um 4 Uhr morgens beginnen. Um 9.30 Uhr findet eine Streik-Kundgebung vor dem Sauter-Gelände statt. Neben Vertretern der Streikleitung werden auch Martin Kunzmann (DGB-Landesvorsitzender Baden-Württemberg) und Matthias Schneider (Betriebsseelsorge Netzwerk Arbeitswelt) zu den Streikenden sprechen. Zwischen 13 und 14 Uhr gibt es eine weitere Streikkundgebung.