Stabile Mitgliederentwicklung

IG Metall - Pressemitteilung

16.01.2018 IG Metall Baden-Württemberg mit stabiler Mitgliederentwicklung - Tarifbindung wird 2018 Topthema im Südwesten - Pressemitteilung 11/2018

Stuttgart. Die IG Metall Baden-Württemberg hat das Jahr 2017 mit einem Mitgliederbestand von 433.012 beendet. Das entspricht einem leichten Minus von 0,2 Prozent gegenüber Dezember 2016. Zuwächse gab es im vergangenen Jahr bei den Neuaufnahmen von unter 27-jährigen, bei Frauen und Angestellten. Im nunmehr siebten Jahr in Folge lag die Zahl der Neuaufnahmen mit 23.852 deutlich über den Austritten und Streichungen.

Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Am Ende hat es nicht ganz gereicht, um die Zahl der Todesfälle auszugleichen und selbstverständlich spüren auch wir den demografischen Wandel in den Betrieben. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir den Schwung der laufenden Metall- und Elektrotarifrunde nutzen können, um weitere Beschäftigte von der IG Metall zu überzeugen." Ein erstes Indiz dafür ist, dass der Bezirk im Dezember 2017 verglichen mit dem Vorjahresmonat 3,5 Prozent mehr Neuaufnahmen verbuchen konnte.

Die IG Metall Baden-Württemberg will künftig vor allem die Zahl der betriebsangehörigen Mitglieder erhöhen, "2018 machen wir die Steigerung der Tarifbindung zu unserem Topthema", erklärte Zitzelsberger. Seit der Tarifrunde 2016 hat die IG Metall mehr als 70 Betriebe in die Tarifbindung gebracht, rund 27.000 Beschäftigte profitieren seither von besseren Arbeitsbedingungen und Entgelten.

Roman Zitzelsberger

Ohne Tarifbindung verdienen Beschäftigte rund 20 Prozent weniger, sie arbeiten im Schnitt vier Stunden länger in der Woche und haben sechs Tage weniger Urlaub als ihre Kollegen mit Tarifvertrag - bei vergleichbarer Arbeit und Qualifikation. Diese Ungerechtigkeit will die IG Metall beseitigen. Zudem ist geplant, Regionen und Beschäftigtengruppen zu erschließen, in denen die Gewerkschaft bisher noch nicht Fuß fassen konnte.

Für die anstehenden Betriebsratswahlen ab März 2018 hat sich die IG Metall das Ziel gesetzt, den Anteil der IG Metall-Mitglieder in den Betriebsratsgremien weiter zu steigern. Zitzelsberger: "In den vergangenen vier Jahren haben die Kolleginnen und Kollegen für die Belegschaften viel erreicht. Diesem Anspruch wollen wir weiterhin gerecht werden."

Die bezirksweite Initiative "Zukunft Auto Baden-Württemberg" setzt ihre Arbeit 2018 ebenfalls fort. Nach einer Umfrage unter Betriebsräten aus 125 Betrieben mit über 220.000 Beschäftigten liegt seit Mitte 2017 eine Einschätzung vor, wie sich die Elektrifizierung des Antriebsstrangs auf einzelne Standorte im Südwesten auswirken wird und wie das Management darauf vorbereitet ist. "Jetzt geht es darum, gemeinsam mit Beschäftigten, Betriebsrat und Unternehmen vor Ort Lösungen zu entwickeln und den Automobilstandort Baden-Württemberg zukunftsfähig zu machen", so Zitzelsberger. Um den Wandel zu unterstützen, stellt die IG Metall im Land vier zusätzliche Gewerkschaftssekretäre ein. Zudem soll es 2018 eine Umfrage zu den Auswirkungen der Digitalisierung geben.

Nicht zuletzt wird sich die IG Metall auch nach der Tarifrunde weiter um das Thema Arbeitszeit kümmern. Zitzelsberger: "Nach einem Abschluss müssen die Ergebnisse zunächst in die betriebliche Praxis umgesetzt werden. Und Veränderungen wie Industrie 4.0 erfordern auch künftig unsere Mitsprache bei den Arbeitszeit-Modellen der Zukunft."

In diesem Zusammenhang wies der Gewerkschafter auch auf anstehende Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit der Landespolitik hin. "Ein Gradmesser wird der Evaluationsprozess zum Bildungszeitgesetz sein, das aus unserer Sicht auf keinen Fall eingeschränkt werden darf." Zu den weiteren Themen, über die sich die IG Metall regelmäßig mit der Politik austauscht, gehören die Transformation in der Autoindustrie und Entwicklungen in der Arbeitswelt wie beispielsweise die Digitalisierung.

Letzte Änderung: 16.01.2018