IG Metall Pressedienst 11/2014

IG Metall Pressedienst

07.04.2014 Betriebsratswahlen 2014 - IG Metall kann Einfluss weiter ausbauen

Stuttgart - Die IG Metall Baden-Württemberg zieht eine positive Bilanz der Betriebsratswahlen 2014. In Großunternehmen wie im Mittelstand konnte sie an die Erfolge von 2010 anknüpfen und die Zahl ihrer Mandate mit wenigen Ausnahmen halten oder steigern. Vereinzelt wird im Südwesten noch im April und Mai gewählt. Das Gros der Betriebe, darunter Konzerne wie Bosch, Daimler und Porsche, hat die Wahlen aber bis Ende März abgeschlossen.

"Mit den bisherigen Ergebnissen sind wir sehr zufrieden, die Belegschaften in unseren Branchen haben der IG Metall klar ihr Vertrauen ausgesprochen. Das werden wir nicht enttäuschen", sagte Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter für Baden-Württemberg.

Roman Zitzelsberger

Nach der Konstituierung der neu gewählten Gremien wird die IG Metall mit Hochdruck Probleme in den Betrieben anpacken, die den Beschäftigten auf den Nägeln brennen. Dazu gehören die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben, flexible Übergänge in den Ruhestand sowie ein besserer Zugang zu Weiterbildungsangeboten.

Seit 2010 haben viele Firmen ihre Belegschaften aufgestockt, entsprechend waren 2014 auch mehr Betriebsratssitze zu vergeben. In der Automobil- und Zuliefererindustrie, wo die IG Metall traditionell stark vertreten ist, gelangen teils deutliche Stimmenzuwächse. Im größten Daimler-Werk in Sindelfingen gewann die Liste der IG Metall mit 77,5 Prozent der Stimmen zwei zusätzliche Sitze und hält nunmehr 46 der 57 Mandate. Am Stuttgarter Porsche-Stammsitz hat die IG Metall 25 von 35 Sitzen inne. Das ist ein Sitz mehr als 2010.

Noch deutlicher fielen die Ergebnisse bei einigen Zulieferern aus: Am Bosch-Standort Reutlingen holte die IG Metall 29 von 35 Sitzen, drei Sitze mehr als 2010. Bei Bosch in Stuttgart-Feuerbach gewann die Gewerkschaft zwei Sitze hinzu - nunmehr sind alle dortigen 39 Betriebsräte IG-Metall-Mitglieder. Die Arbeitnehmervertretung bei den John Deere Werken in Bruchsal ist zu über 90 Prozent in der Hand der IG Metall. Bei Mann + Hummel in Ludwigsburg sind 14 von 17 Betriebsräten IG-Metall-Mitglied, am Siemens-Standort Karlsruhe 24 von 27. Am ZF-Stammsitz Friedrichshafen holte die IG Metall 28 von 37 Sitzen, dort trat neben IGM und CGM erstmals eine dritte Liste an. Beim Automotive-Dienstleister Voith Industrial Services in Böblingen wiederum stellte sich erstmals die IG Metall zur Wahl - und wurde auf Anhieb mit 6 von 13 Sitzen stärkste Fraktion.

Erfolge verbuchte die Gewerkschaft auch im Maschinenbau, der größten Industriebranche Baden-Württembergs: Unter anderem bei den Esslinger Index-Werken stellt sie 100 Prozent der Betriebsräte, ebenso bei Coperion in Stuttgart und bei E.G.O in Bruchsal. Bei Stahl Schaltgeräte in Waldenburg gingen 11 von 13 Sitzen an die Kandidaten der IG Metall, vor vier Jahren waren es erst 6 von 11. Und bei Kärcher in Winnenden errang die erstmals von der Gewerkschaft unterstützte Liste 6 von 19 Plätzen.

IG Metall Betriebsratswahl

"Solche Erfolge bei Erstwahlen zeigen, dass unsere Themen auch bei Beschäftigten ankommen, die bisher nicht zur Stammklientel der IG Metall gehören", sagte Zitzelsberger.

Dafür sprechen auch die Ergebnisse bei IT- und Telekommunikationsfirmen - bei HP in Böblingen und bei T-Systems in Leinfelden-Echterdingen bekamen die IGM-Listen jeweils die größte Stimmenzahl. Bei Alcatel Lucent in Stuttgart stellt die IG Metall alle Betriebsräte.

"Die Ergebnisse der Betriebsratswahlen spiegeln das hohe Engagement unserer Betriebsräte für die Beschäftigten in baden-württembergischen Firmen wider. Darauf werden wir aufbauen, uns aber nicht ausruhen", versprach Zitzelsberger.

2010 ist die Wahlbeteiligung vielerorts gestiegen, 2014 ging sie tendenziell leicht zurück. Dies werde die Gewerkschaft zum Anlass nehmen, um in den Betrieben noch mehr für eine starke Interessenvertretung zu sensibilisieren, die die Bedürfnisse ihrer Belegschaften ernst nimmt. Künftig wird die IG Metall deshalb verstärkt auch Ingenieure, Angestellte, aber auch Beschäftigte in Werkverträgen, ansprechen.

Letzte Änderung: 07.04.2014