Südwestmetall will Angebot vorlegen

Gute Arbeit - Faire Bezahlung

08.01.2004 Am 23. Januar werden die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg fortgesetzt

Bislang beharren die Arbeitgeber auf der Position, eine Einkommenserhöhung 2004 solle die erwartete Produktivitätsentwicklung von 1,4 Prozent unterschreiten.

Das würde aber für die Beschäftigten eine faktische Nullrunde bedeuten, sagte IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann. Denn weniger als 1,4 Prozent mehr Einkommen würde kein Plus im Geldbeutel bedeuten, sondern allenfalls einen Ausgleich der Preissteigerung. Mit 4 Prozent inklusive ERA-Strukturkomponente fordere die IG Metall die faire Beteiligung der Beschäftigten am wirtschaftlichen Fortschritt.

Jörg Hofmann kritisierte die Position der Arbeitgeber, dass es ohne eine Arbeitszeitverlängerung auch keinen Lohnabschluss geben soll. Diese Festlegung erschwere Verhandlungslösungen und verschärfe den Tarifkonflikt. Jörg Hofmann: "Das bringt die Verhsndlungen nicht vorwärts."

Die Position der IG Metall ist klar: Geleistete Arbeit muss bezahlt werden. In Sachen Öffnungsklauseln, die Metall-Arbeitgeber möchten die Verlängerung der Arbeitszeit zwischen 35 und 40 Wochenstunden und die Bezahlung der zusätzlichen Arbeitszeit den Betriebsparteien überlassen, sagte Jörg Hofmann: Die IG Metall werde keine Aufgaben der Tarifparteien an die Betriebsparteien übertragen, zumal die Betriebsräte in solchen Fragen erpressbar seien und keine Verhandlungen auf gleicher Augenhöhe möglich seien.
Mit Öffnungsklauseln zur Verlängerung der Arbeitszeit wollten die Arbeitgeber lediglich die Arbeitskosten senken. Das helfe aber höchstens kurzfristig, löse jedoch nicht strukturelle Probleme. Hofmann: "Ein solches strukturelles Probleme ist die Innovationsschwäche." Die IG Metall sei zu Lösungen bereit, die die Rahmenbedingungen verbessern, solche strukturellen Probleme zu lösen und damit Beschäftigung zu sichern. Dafür gebe es auch schon Instrumente, etwas der Tarifvertrag zur Qualifizierung oder der ERA-Tarifvertrag.

Am 23. Januar will Südwestmetall also ein Angebot zur Einkommenserhöhung auf den Tisch legen. Außerdem wollen die Tarifparteien über zwei weitere Punkte sprechen:
1. Welche Möglichkeiten haben die Tarifparteiten, um auf betrieblicher Ebene Beschäftigung zu sichern und zu schaffen?
2. Der Stand der laufenden Verhandlungen zur Arbeitszeitgestaltung soll bis dahin zusammengefasst werden. Es soll geprüft werden, ob sich daraus Lösungsmöglichkeiten für die offenen Fragen der Tarifrunde 2004 ergeben.

Die IG Metall informiert ab Montag, 12. Januar, mit Metallnachrichten in den Betrieben über den aktuellen Stand in der Tarifrunde.

Letzte Änderung: 25.04.2008