IG Metall - Pressedienst 44/2013

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12.06.2013 IG Metall kritisiert Praxis im Umgang mit Werkverträgen - Mehr Kontrolle ist dringend notwendig

Die IG Metall Baden-Württemberg übt Kritik am Umgang der Arbeitgeber mit Werkverträgen. "Statt über wirksame Regelungen nachzudenken, wird versucht das Problem klein zu reden. Lohndumping und prekäre Beschäftigung passen nicht in eine Branche, die Milliardengewinne an die Aktionäre und Eigentümer ausschüttet. Das lässt sich auch noch so wortreich nicht wegdiskutieren", so IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann heute in Stuttgart.

In den Betrieben stellen Betriebsräte seit längerem einen steigenden Einsatz von Werkverträgen fest. Zur Erfüllung der Werkverträge werden in zunehmendem Maße auch Leiharbeiter eingesetzt. Hofmann: "So werden Sozialstandards unterlaufen, Stammarbeitsplätze bedroht und wird Lohndumping betrieben." Er forderte den Gesetzgeber auf, Leitplanken einzuziehen, die den Missbrauch von Werkverträgen verhindern.

"Die bestehenden gesetzlichen Regelungen reichen für eine wirksame Kontrolle durch die Betriebsräte nicht aus." So stießen Vereinbarungen, die Betriebsräte gerade in der Automobilindustrie zum Einsatz von Werkverträgen in einzelnen Unternehmen erreicht hätten, schnell an Grenzen. Die Mehrzahl der Arbeitgeber würde außerdem solche freiwilligen Regelungen schlichtweg ablehnen.

Hofmann regte zudem an, die Kontrolle illegaler Arbeitsbedingungen durch Scheinwerkverträge durch den Bundeszoll zu verstärken. "Hier werden nicht nur Beschäftigte um ihr gerechtes Entgelt, sondern auch die Sozialkassen um ihre Einnahmen gebracht."

Hofmann begrüßte die jetzt auch von der Politik aufgenommene Debatte zu Werkverträgen, wie heute durch die SPD im baden-württembergischen Landtag initiiert.

Letzte Änderung: 21.06.2013