IG Metall Pressedienst 19/2013
Ludwigsburg - "Südwestmetall hat die Chance vertan, schon heute nachzubessern. Dies führt die Branche in einen Arbeitskonflikt. Ab 1. Mai sind Warnstreiks angesagt", kommentierte Jörg Hofmann, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg die heutige Verhandlung in Ludwigsburg.
5000 Metaller vor dem Verhandlungslokal
Begleitet waren die Gespräche vom Protest von über 5000 Gewerkschaftern aus dutzenden Betrieben des ganzen Landes vor dem Verhandlungslokal in Ludwigsburg.
"Angebot": Zwei Nullmonate, für weitere 11 Monate 2,3 Prozent
Die am Nachmittag von Südwestmetall bei der zweiten Verhandlungsrunde vorgelegte Offerte deckt sich mit der kurz vorher im Bezirk Bayern gemachten. Demnach erwarten die Arbeitgeber von den Beschäftigten zwei Monate auf
Entgelterhöhungen zu verzichten, so genannte Nullmonate. Dann soll es für weitere 11 Monate 2,3 Prozent mehr Geld geben. Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde 5,5 Prozent mehr Geld für 12 Monate für die
740 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Baden Württemberg.

Nährboden für Konflikt
Hofmann: "Das Angebot ist alles andere als ein Lösungsvorschlag. Es ist Nährboden für den Konflikt. Die Beschäftigten sollen mit dem Inflationsausgleich abgespeist, die Reallöhne somit eingefroren werden.
Das ist zudem wirtschaftlicher Unfug, da Beschäftigung und Investitionen dringend ein Mehr an Kaufkraft verlangen. Doch für die Unternehmer gilt offensichtlich: "Geiz ist geil". Kurzfristiges Profitstreben ist aber kein Ersatz
für gesamtwirtschaftliche Verantwortung." Dies zumal dem nun geforderten Reallohnstopp für Metaller und Metallerinnnen Profite der Metall- und Elektroindustrie von über 50 Milliarden Euro in der vergangenen Bilanzperiode
gegenüberstehen. "Das ist Klassenpolitik von oben."
Hofmann verwies darauf, dass das Angebot weder längere Laufzeiten noch Differenzierungsoptionen beinhalte. "Damit sind diese Themen für die IG Metall im Tarifjahr 2013 abgehakt."
Letzte Änderung: 19.04.2013