IG Metall Pressedienst 18/2011
Seinen Antrittsbesuch bei der IG Metall Baden-Württemberg absolvierte der neue Ministerpräsident des Landes, Winfried Kretschmann heute im Rahmen der jährlichen Bezirkskonferenz der Gewerkschaft.

Funktionierende Sozialpartnerschaft
Kretschmann lobte die IG Metall für ihre kluge und erfolgreiche Politik, die Aushängeschild der funktionierenden Sozialpartnerschaft im Betrieb sei. Zuletzt habe man sogar den tiefen Einbruch der Wirtschaft im Zuge der globalen
Wirtschaft- und Finanzkrise durch die Kurzarbeit und andere betriebliche Überbrückungsmaßnahmen relativ gut überstanden.
"Green New Deal"
Kretschmann skizzierte dann die "Vorstellungen und Ideen für die Zukunft eines Industriestandortes im 21. Jahrhunderts." Der "Green New Deal" sei kein Schlagwort von Parteitagen, sondern längst zum internationalen Leitbegriff
einer neuen wirtschaftlichen Ära geworden. Kretschmann: "Wir werden in den nächsten Jahren einen wahren Schub im Bereich umwelt- und ressourcenschonender Produkte weltweit erleben."

Nachhaltige Mobilitätskonzepte
Kretschmann sieht genau in dieser Veränderung die große Chance für das Land und bekannte sich zum Automobilstandort Baden-Württemberg. "Selbstverständlich sollen hier weiter Autos gebaut werden und das Land soll
weiter ein weltbedeutender Automobilstandort bleiben." Gerade deshalb sei es erforderlich, dass die Automobil- und Zulieferindustrie alles in ihren Kräften stehende tue, um im Bereich alternativer Antriebe und nachhaltiger
Mobilitätskonzepte nicht abgehängt zu werden, sondern - im Gegenteil - eine Pionierrolle zu übernehmen. "Nur so können wir die Technologieführerschaft behalten. Und die ist entscheidend für neue innovative
Modelle, für die Auslastung der Fabriken und für den langfristigen Erhalt von Arbeitsplätzen," sagte Kretschmann.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Kretschmann sprach sich außerdem gegen die Spaltung der Gesellschaft durch Niedriglöhne und prekäre Jobs aus. "Unser Ziel heißt gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Und wir wollen alles dafür tun, dass aus
möglichst vielen Jobs, die momentan noch prekär sind, letztlich feste und verlässliche Arbeitsverhältnisse werden können."
IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann machte deutlich, Kretschmann habe die Herausforderungen richtig benannt und bot ihm eine kritisch-konstruktive Zusammenarbeit an. "Wir haben einige gemeinsame Anknüpfungspunkte. Die sollten wir nutzen. Denn den Wandel werden wir nur erfolgreich gestalten, wenn wir die Beschäftigten mitnehmen."
Letzte Änderung: 31.05.2011