25 Jahre 35 Stunden
Über sechs Wochen dauerte 1984 der Streik zur Durchsetzung der Arbeitszeitverkürzung. Für viele war es eine prägende Auseinandersetzung. Seit Mitte der 90er Jahre stieg die Arbeitslosigkeit an, nahm der Rationalisierungsdruck stetig zu. Der Politik fehlte es an Gegenkonzepten.
Lediglich die Gewerkschaften arbeiteten an Konzepten, mit denen der weitere Anstieg der Arbeitslosigkeit gestoppt werden könnte. Basis der Überlegungen war die Umverteilung der vorhandenen Arbeit. Am Ende startete die IG Metall in die Tarifrunde 1984 mit der Forderung nach Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 40 auf 35 Stunden.
Der Weg zum Ziel war allerdings steinig. Der damalige Kanzler Helmut Kohl wetterte gegen unsere Forderung, bezeichnete sie als "töricht" und "dumm". Es folgten zähe Verhandlungen, unbewegliche Arbeitgeber, eine Urabstimmung und einer der härtesten und längsten Arbeitskämpfe der Nachkriegsgeschichte mit Aussperrung durch die Arbeitgeber und am Ende die Schlichtung.
Der Streik von 1984 wurde am 2. Juli durch eine zweite Urabstimmung beendet.
Der so genannte "Leber-Kompromiss", benannt nach dem Schlichter Georg Leber, war dann der Einstieg in die 35-Stunden-Woche. Der Durchbruch war geschafft und die Arbeitszeit wurde in Schritten auf Stunden pro Woche verkürzt. Zehntausende Arbeitsplätze wären in der Metall- und Elektroindustrie verloren gegangen, hätten wir den Weg damals nicht beschritten.
Anlagen:
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Stationen eines langen Kampfes
Festveranstaltung am 2. Juli 2009
Zwei Filme in verschiedenen Dateiformaten
Film von der Festveranstaltung am 2. Juli 2009
Rede Jörg Hofmann bei der Festveranstaltung am 2. Juli 2009
Letzte Änderung: 08.10.2014