Kfz-Arbeitgeber verantwortungslos

IG Metall - Pressemitteilung

01.03.2021 IG Metall Baden-Württemberg wirft Arbeitgebern im Kfz-Handwerk verantwortungsloses Verhalten vor - Pressemitteilung 10/2021 - Flugblatt

Verband kündigt Tarifverträge ohne vorherige Ankündigung - Zitzelsberger: "Ein solches Vorgehen bleibt nicht ohne Widerstand und wir scheuen keine Auseinandersetzung

Stuttgart. Die IG Metall Baden-Württemberg zeigt sich empört über das Verhalten der Tarifgemeinschaft Kfz Baden-Württemberg. Der hiesige Arbeitgeberverband des Kfz-Handwerks hat die Entgelttarifverträge für die rund 55.000 Beschäftigten der Branche im Südwesten sowie wesentliche Bestandteile des Manteltarifvertrags zum 31. Mai 2021 gekündigt - ohne den Verhandlungspartner zuvor darüber zu unterrichten.

Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg: "Ein solches Verhalten ist in Form wie Inhalt bedenklich. Dass Tarifverträge arbeitgeberseitig gekündigt werden, ist nicht verboten. Ein solcher Schritt ohne vorherige Ankündigung lässt allerdings einen Konflikt erwarten. So gehen Sozial- und Verhandlungspartner nicht miteinander um!"

Neben dem aktuellen Tarifvertrag zu Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütungen wurden mehrere Paragrafen des Mantel-Tarifvertrags gekündigt, unter anderem zur tariflichen Arbeitszeit von 36 Stunden je Woche, zur Verteilung der Arbeitszeit sowie zur Höhe von Zuschlägen. Zudem haben die Kfz-Arbeitgeber erklärt, eine Forderung nachzureichen.

Ivan Curkovic

Laut Ivan Curkovic, zuständiger Handwerkssekretär in der Bezirksleitung, hat die IG Metall Baden-Württemberg 2020 gemeinsam mit den Arbeitgebern mehrere Tarifverträge zur Überwindung der durch die Corona-Pandemie verursachten Krise abgeschlossen. So wurde beispielsweise die Ankündigungsfrist bei Kurzarbeit verkürzt und die Möglichkeit geschaffen, dass sich Arbeitgeber mit dem Betriebsrat auf eine variable Gestaltung des Weihnachtsgelds verständigen können. Darüber hinaus haben Betriebe in schwierigen wirtschaftlichen Situationen bereits seit 2008 die Möglichkeit, abweichende Ergänzungstarifverträge abzuschließen.

Curkovic: "Anscheinend reicht es den Arbeitgebern nicht, die Corona-Krise gemeinsam mit ihren Beschäftigten durchzustehen. Stattdessen nutzen sie die Situation aus und versuchen, tarifliche Standards zu verschlechtern."

Für die IG Metall steht fest: "Ein solches Vorgehen bleibt nicht ohne Widerstand. Die IG Metall wird sich auf den drohenden Konflikt vorbereiten und scheut auch im Kfz-Handwerk keine Auseinandersetzung", so Curkovic und Zitzelsberger.

Flugblatt im Anhang

Anhang:

Kfz-Handwerk - Flugblatt

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Letzte Änderung: 01.03.2021