IG Metall Pressedienst 60/06

19.10.2006 Urabstimmung bei Zinser in Ebersbach - Metaller bei Zinser wollen für Tarifverträge streiken

Urabstimmung bei der Firma Zinser in Ebersbach a. d. Fils
Metaller wollen für Tarifverträge streiken

Für Freitag, den 20. Oktober 2006, ruft die IG Metall ihre Mitglieder bei der Firma Zinser in Ebersbach an der Fils zu einer Urabstimmung über einen Streik auf.
Die Beschäftigten des Textilmaschinenherstellers wollen mit diesem Schritt erreichen, dass die Tarifbindung des Unternehmens wieder hergestellt wird. Zinser war im April 2006 aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten, unter anderem um die zwischen den Tarifparteien ausgehandelte Tariferhöhung nicht bezahlen zu müssen.

Stimmen mehr als 75 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder bei der Urabstimmung für einen Streik, soll am Montag, 23. Oktober mit Beginn der Frühschicht gestreikt werden.

Die IG Metall sieht den Schritt als notwendige Konsequenz auf das Verhalten der Unternehmensleitung. "Wir haben uns durch zahlreiche Ver-handlungsrunden gequält und die Unternehmensleitung hat sich zunächst jedem Lösungsvorschlag verweigert", berichtet Gerhard Wick von der IG Metall Göppingen-Geislingen. Ein von der IG Metall akzeptiertes Verhandlungsergebnis wurde vom Unternehmen wieder zurückgenommen, da man den Beschäftigten keine Beschäftigungsgarantie bis 31. Dezember 2008 zugestehen wollte.

Daraufhin hat die betriebliche Tarifkommission am 25. September einstimmig das Scheitern der Verhandlungen erklärt und beim Vorstand der IG Metall einen Antrag auf Urabstimmung gestellt, den dieser zwischenzeitlich auch Sitzung genehmigt hat.
IG Metall Bezirksleiter Jörg Hofmann: "Was wir wollen sind verbindliche Perspektiven für die Beschäftigten im Betrieb. Dazu gehören sichere Arbeitsplätze und sichere Einkommen, also auch die Weitergabe des Tarifergebnisses".

Die Schweizer Saurer AG, zu der die Firma Zinser in Ebersbach gehört, hat für 2005 einen Gewinn (vor Steuern) von 78 Millionen Euro ausgewiesen. Eine Entwicklung die sich auch im ersten Halbjahr 2006 fortsetzte, wo ein Gewinn von 34 Millionen Euro vor Steuern verbucht wurde. Insgesamt weist das Unternehmen eine positive Entwicklung bei Auftragslage und Erträgen aus. Lediglich einzelbetriebliche Ertragsschwächen sind zu bemerken. Solchen Schwankungen hat die IG Metall mit dem Tarifergebnis 2006 durch Differenzierungsmöglichkeiten der Einmalzahlung aber bereits Rechnung getragen.

Die Urabstimmung beginnt mit dem um eine Stunde vorgezogenen Ende der Nachtschicht um 5 Uhr am Freitag. Die Beschäftigten der Früh-, Spät- und Normalschicht können ihre Stimme bis 15 Uhr abgeben. Die Auszählung der Stimmen erfolgt öffentlich ab 16 Uhr im Gewerkschaftshaus in Göppingen, Poststraße 14a, 73033 Göppingen, Sitzungsraum. Das Auszählungsergebnis wird unmittelbar im Anschluss verkündet.

Letzte Änderung: 22.04.2008