IG Metall Pressedienst 50/06

10.05.2006 Druck auf Arbeitgeber erhöht - Tarifstreit Textil- und Bekleidungsindustrie

Mit Warnstreiks beim Bekleidungshersteller Hugo Boss in Metzingen haben die Arbeitnehmer den Druck im aktuellen Tarifkonflikt für die 30 000 Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie in Baden-Württemberg erhöht. Um 10 Uhr versammelten sich über 1200 Beschäftigte zu einer Kundgebung auf dem Hof des Betriebsgeländes, darunter viele Angestellte aus allen Bereichen des Unternehmens.

Mit der Kundgebung haben sie der Forderung der IG Metall nach Entgeltsteigerungen von 4,5 Prozent und die Erhöhung der Ausbildungsvergütung um monatlich 40 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten erneut Nachdruck verliehen.

In Baden-Württemberg haben sich bisher über 2800 Beschäftigte an Aktionen der Gewerkschaft beteiligt. IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann drohte damit, die Warnstreiks in der kommenden Woche zu verschärfen, sollten die Arbeitgeber auch in der nächsten Verhandlungsrunde kein verhandelbares Angebot auf den Tisch legen. Hofmann: "Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber können wir nicht länger akzeptieren. Ohne ein Ergebnis werden wir den Druck weiter erhöhen und die Warnstreiks ausweiten".

Die Tarifparteien treffen sich am Donnerstag, 11. Mai 2006 in Darmstadt zur weiteren Gesprächen. Verhandlungsbegleitend sind im Südwesten Warnstreiks in sechs Betrieben geplant.

Letzte Änderung: 22.04.2008