Die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg hat beschlossen, das Tarifergebnis aus NRW auch auf den Südwesten zu übertragen. Mit großer Mehrheit stimmten die etwa 150 anwesenden Mitglieder des Gremiums bei nur 2 Gegenstimmen für die Übernahme des Tarifergebnisses und folgten damit heute (02. Mai 2006) in Böblingen der Empfehlung des Gewerkschaftsvorstandes.

IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann: "Die große Zustimmung zeigt, das Ergebnis ist gut und wird von der breiten Mehrheit getragen". Er betonte, die Tariferhöhung sei für die Betriebe "gut zu verkraften" und den Beschäftigten der Branche bringe sie "endlich mehr Geld". Der gefundene Tarifkompromiss sei "ein wichtiger Schritt um die Kaufkraft und damit die Inlandskonjunktur wieder auf Trab zu bringen".

Gleichzeitig kündigte Hofmann an, offensiv mit dem variablen Einmalbetrag an die Geschäftsleitungen herantreten zu wollen. "Dort, wo es uns möglich scheint, werden wir die Verdoppelung der Einmalzahlung fordern", sagte Hofmann. Die Mitglieder forderte er auf, sich aktiv einzumischen.

Die Tarifparteien hatten sich am 22. April in Düsseldorf auf folgendes geeinigt:
Die Einkommen der 800 000 Beschäftigten und der Auszubildenden der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg steigen ab 1. Juni um drei Prozent. Für die Monate März, April und Mai gibt es eine Einmalzahlung von 310 Euro/Azubis 125 Euro. Betriebsrat und Unternehmensleitung können sich entsprechend der wirtschaftlichen Situation eines Betriebes in einer freiwilligen Betriebsvereinbarung bei der Einmalzahlung auf eine Abweichung nach oben oder unten verständigen, oder die Auszahlung zeitlich verschieben. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 13 Monate.

Weiter wurde vereinbart, die Vermögenswirksamen Leistungen (jährlich 319 Euro/Azubis 159 Euro) zur Altersvorsorge zu nutzen.
Auch wurde ein gekündigter Tarifvertrag über Bestimmungen für Beschäftigte im Leistungslohn modifiziert wieder in Kraft gesetzt. Darin sind unter anderem die Erholzeitpausen geregelt.