IG Metall Pressedienst 41/06

19.04.2006 Scheitern der Verhandlungen droht - Auch sechste Tarifverhandlung ergebnislos

Am frühen Abend wurde nach nur drei Stunden auch die sechste Tarifverhandlung für die 800 000 Beschäftigten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie ohne Ergebnis abgebrochen, nachdem die Arbeitgeber erneut kein neues Angebot vorgelegt haben. Für den kommenden Montag ist ein weiterer Gesprächstermin vereinbart.
Bereits morgen wird die große Tarifkommission der IG Metall trotzdem über ein mögliches Scheitern der Verhandlungen beraten.

IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann zeigte sich verärgert über das Verhalten im Arbeitgeberlager. "Um zu einer Einigung zu kommen, müssen die Arbeitgeber endlich ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen", so der Gewerkschafter.
Von einem Durchbruch sei man auch nach dem heutigen Tag "meilenweit entfernt". Offensichtlich sei Südwestmetall gar nicht ernsthaft an einer Verhandlungslösung interessiert.

Am kommenden Montag soll ein letzter Versuch unternommen werden, eine Lösung auf dem Verhandlungsweg zu finden. Dann kommen in Böblingen Arbeitgeber und IG Metall zu einer möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde zusammen.

In diesem Zusammenhang erneuerte Hofmann sein Ultimatum an Südwestmetall. "Wenn wir am 24. April keine Lösung haben, dann sind die Verhandlungen geplatzt und wir werden beim Vorstand eine Urabstimmung beantragen". Der Beschluss für dieses Vorgehen soll bereits morgen Vormittag auf der Sitzung der großen Tarifkommission der IG Metall in Leinfelden-Echterdingen fallen.

Letzte Änderung: 22.04.2008