IG Metall Pressedienst 40/06

13.04.2006 Über 205.000 Warnstreikende in zwei Wochen - Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie

Zwei Wochen nach Auslaufen der Friedenspflicht zieht die IG Metall eine positive Bilanz der Warnstreikaktionen im Land. "Über 205 000 Beschäftigte haben sich in der Zeit an Warnstreiks beteiligt und die Arbeit befristet niedergelegt", sagte Bezirksleiter Jörg Hofmann.

Hinzu kommen noch über 74 000, die sich seit Anfang März an Aktionen im Kampf für den Erhalt der Bestimmungen des Lohnrahmen II beteiligt haben. Somit liegt die Gesamtbeteiligung der Metaller an Warnstreiks bei fast 280 000.

Die Tarifverhandlungen gehen am 19. April in Böblingen bereits in die sechste Runde. Die bisherigen Gespräche blieben ohne Annäherung, weshalb der Verhandlungstermin als entscheidend für den weiteren Verlauf des Tarifkonflikts gesehen wird.
Am 20. April tagt die Tarifkommission in Leinfelden-Echterdingen. Dann wird womöglich ein Scheitern der Verhandlungen erklärt und beim Vorstand ein Antrag auf Urabstimmung gestellt.
Die IG Metall fordert 5 Prozent mehr Geld für die 800 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg. Die Arbeitgeber bieten bisher nur je 1,2 Prozent für die nächsten zwei Jahre sowie Einmalzahlungen an.

Hofmann forderte Südwestmetall erneut auf in der nächsten Verhandlungsrunde ein verbessertes Angebot vorzulegen. "Wenn die Arbeitgeber nicht deutlich nachbessern, sehe ich kaum noch Chancen auf eine Einigung auf dem Verhandlungsweg. Aber anscheinend wollen die Arbeitgeber den Krach."

Unterdessen haben auch heute wieder über 7000 Beschäftigte an Warnstreiks teilgenommen. Schwerpunkte waren John Deere (über 500 Teilnehmer) in Bruchsal und ZF in Friedrichshafen (über 4500 Teilnehmer).
Außerdem:
- Hawera Probst in Ravensburg, Corus in Vogt und Zollern in Aulendorf (alle Verwaltungsstelle Friedrichshafen)
- Elring Klinger, Epcos, Erhard und Waldenmaier (alle Heidenheim)
- Cesco, Thales und die Nachfolgebetriebe der AEG in Ulm
- Stihl in Waiblingen
- Borg Warner in Ketsch (Verwaltungsstelle Mannheim)
- Wafios in Reutlingen und Erbe in Tübingen
- Flex in Ludwigsburg

Letzte Änderung: 22.04.2008