IG Metall Pressedienst 36/06

10.04.2006 3000 beteiligen sich an Jugendaktionstag in Böblingen - Warnstreiks gehen in die dritte Woche

Mit einem Jugendaktionstag haben 3000 Metaller aus allen Verwaltungsstellen im Bezirk die am Nachmittag in Böblingen gestarteten Tarifgespräche begleitet.
Mehrere Hundert waren von Daimler-Werk in Sindelfingen zum Verhandlungsort im Kongresszentrum Böblingen gezogen. Auf einer Kundgebung unterstrich die Gewerkschaftsjugend ihre Forderung, wonach auch die Auszubildendenvergütungen um 5 Prozent erhöht werden sollen. In dem am vergangenen Donnerstag in Mannheim vorgelegten Angebot der Arbeitgeber ist eine Entgelterhöhung für Auszubildende nicht vorgesehen.

IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann forderte unterdessen Südwestmetall auf, das vorgelegte Angebot deutlich nach oben zu korrigieren. "Wenn die Arbeitgeber nicht nur Worthülsen in die Welt setzen, sondern ernsthaft eine Lösung am Verhandlungstisch wollen, dann muss sich die vorgelegte Lohnzahl deutlich nach oben bewegen, sonst sehe ich keine Chance auf eine schnelle Einigung", so Hofmann vor Beginn der fünften Verhandlungsrunde in Böblingen.
Das Zeitfenster für eine Lösung sei nach Ostern "sehr klein", so der Verhandlungsführer der Gewerkschaft.
Hofmann: "Unsere Mitglieder wollen irgendwann Ergebnisse sehen. Die Situation der Branche ist hervorragend und die Unternehmen können unsere Forderung ohne weiteres schultern".

Weitere Warnstreikaktionen gab es heute u.a. bei Bosch in Leinfelden, Iveco und Liebherr Hausgeräte in Ulm.
Insgesamt haben sich heute über 10 600 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt. Seit Beginn der Warnstreiks am 29. März 2006 gab es somit über
190 000 Warnstreikende im Land.

Letzte Änderung: 22.04.2008