IG Metall Pressedienst 30/06

04.04.2006 Arbeitgeber sollen endlich Blockadepolitik beenden - IG Metall-Vize Berthold Huber auf Kundgebungen bei Porsche und Daimler

Auf Kundgebungen der IG Metall in Stuttgart Zuffenhausen und Sindelfingen bekräftigte IG Metall-Vize Berthold Huber die Streikbereitschaft der Gewerkschaft.

Huber: "Wir suchen keinen Streik, wir sind fähig zu Kompromissen. Aber zu Bittstellern lassen wir uns nicht degradieren". Huber kündigte an, die Warnstreiks würden bis Ostern weitergehen, sollten sich die Arbeitgeber nicht bald bewegen.

Bei Porsche hatten sich um 9 Uhr etwa 2500 Beschäftigte des Autobauers, unterstützt von Beschäftigten des Daimler-Werkes in Zuffenhausen, vor dem Tor zu einer Kundgebung versammelt. Die Produktion ruhte für mehr als eine Stunde.
Über 15 000 Beschäftigte kamen nur eine Stunde später vor dem Tor 3 des Daimler-Werkes in Sindelfingen zusammen. Im Anschluss an die gut einstündige Kundgebung gingen die Beschäftigten nicht zurück an die Arbeit. Die Arbeit im Werk ruht somit für mehrere Stunden bis zum Beginn der Spätschicht.

Huber hat auf beiden Kundgebungen Warnstreiks als "legitimes Mittel" verteidigt und die Arbeitgeber scharf angegriffen: "Überziehen sie nicht weiter. Machen sie endlich ein verhandelbares Angebot und treiben sie ihre Blockadepolitik nicht auf die Spitze. Noch ist Zeit zu einer fairen Lösung am Verhandlungstisch."

Weiter bezeichnete Huber die Belebung der Binnenkonjunktur als "Schlüssel für mehr Wirtschaftswachstum und mehr Arbeitsplätze". Deshalb seien "fünf Prozent mehr nur fair".

Außerdem bekräftigte Huber erneut, dass die gesamte IG Metall hinter der Forderung des Lohnrahmen II steht, in dem unter anderem die 5 Minuten Erholzeit pro Stunde für Band- und Akkordarbeiter geregelt sind. Huber: "Es wird keinen Tarifabschluss 2006 geben, ohne den Lohnrahmentarif II in Baden-Württemberg zu sichern".

Letzte Änderung: 22.04.2008